Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth überrascht mit einer milliardenschweren Übernahme-Offensive und personellen Rochaden an der Spitze. Nach turbulenten Monaten mit Cyberangriffen und explodierten Kosten setzt CEO Stephen Hemsley auf eine radikale Neuausrichtung. Kann der Konzern so seine angeschlagene Position zurückerobern?

3,3 Milliarden Dollar für die Zukunft der Pflege

Am 14. August schloss UnitedHealth seine 3,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Heimpflege-Anbieters Amedisys erfolgreich ab. Der Deal, der fast zwei Jahre lang von der Kartellbehörde blockiert wurde, markiert einen strategischen Wendepunkt für den Gesundheitskonzern.

Die Hürden waren beträchtlich: UnitedHealth musste 164 Pflegeeinrichtungen in 19 Bundesstaaten verkaufen, um die Bedenken des Justizministeriums zu zerstreuen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen – zusammen mit der 2023 abgeschlossenen Übernahme von LHC Group für 5,4 Milliarden Dollar entsteht einer der größten Heimpflege-Anbieter der USA.

Amedisys betreut jährlich über 465.000 Patienten in 38 Bundesstaaten und erzielte im zweiten Quartal 2025 einen Nettoumsatz von 621 Millionen Dollar.

Führungswechsel an der Finanzspitze

Parallel zur Akquisitionsstrategie krempelt UnitedHealth seine Führungsebene um. Am 31. Juli kündigte das Unternehmen an, dass Wayne DeVeydt ab dem 2. September als neuer Finanzvorstand übernimmt. Der 55-Jährige löst John Rex ab, der das Amt seit 2016 innehatte und nun als strategischer Berater fungiert.

Diese Personalie reiht sich ein in eine Serie von Führungswechseln bei UnitedHealth. Bereits im Mai kehrte Stephen Hemsley als CEO zurück, nachdem Andrew Witty das Unternehmen "aus persönlichen Gründen" verlassen hatte.

Comeback nach schwierigen Monaten

Die jüngsten Entwicklungen kommen nicht von ungefähr. UnitedHealth kämpfte 2025 mit erheblichen Problemen – von Cyberattacken über regulatorische Untersuchungen bis hin zu explodierenden Kosten im Medicare-Bereich, die den gesamten Krankenversicherungssektor unter Druck setzten.

Doch die Zahlen des zweiten Quartals zeigten erste Erholungsanzeichen. Mit Einnahmen von 3,74 Dollar je Aktie konnte das Management wieder eine Jahresprognose abgeben: UnitedHealth erwartet für 2025 einen Umsatz zwischen 445,5 und 448,0 Milliarden Dollar sowie bereinigte Gewinne von mindestens 16,00 Dollar je Aktie.

Als Zeichen der Stärke bestätigte der Konzern zudem seine Quartalsdividende von 2,21 Dollar je Aktie – ein Signal des Vertrauens in die eigene Finanzstabilität.

Wachstum durch Wandel

Mit der Integration von Amedisys in die Optum-Sparte positioniert sich UnitedHealth für den boomenden Markt der häuslichen Pflege. Die alternde Bevölkerung und der Trend zu kostengünstigeren Behandlungsformen außerhalb von Krankenhäusern spielen dem Konzern in die Karten.

Bleibt die Frage: Kann UnitedHealth die ehrgeizigen Integrationspläne umsetzen, ohne erneut in operative Schwierigkeiten zu geraten? CEO Hemsley hat bereits "Preis- und operative Fehler" der Vergangenheit eingeräumt und strengere Kontrollen versprochen. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Neuausrichtung trägt.

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