Der US-Gesundheitsriese Unitedhealth vollzieht einen drastischen Strategiewechsel – und zieht sich komplett aus Südamerika zurück. Was auf den ersten Blick nach Rückzug aussieht, könnte sich als cleverer Schachzug erweisen: Das Management um CEO Stephen Hemsley räumt auf, um sich auf die hausgemachten Probleme im Heimatmarkt zu konzentrieren. Doch reicht das, um die angeschlagene Aktie wieder in die Spur zu bringen?

Südamerika-Aus: Eine Milliarde für den Neustart

Die wichtigste Nachricht: Unitedhealth verkauft Banmedica, sein letztes verbliebenes Geschäft in Südamerika, für rund eine Milliarde Dollar an die brasilianische Beteiligungsgesellschaft Patria Investments. Damit endet nach Brasilien und Peru auch das Engagement in Chile und Kolumbien.

Die Eckdaten des Deals:
* Verkaufspreis: ca. 1 Milliarde US-Dollar
* Im Paket: 7 Krankenhäuser, 47 medizinische Zentren
* Betroffene Versicherte: rund 1,7 Millionen Mitglieder

Der Schritt ist konsequent: Schwankende Währungen, unberechenbare Regulierung und volatile Märkte haben dem Konzern in Lateinamerika mehr Kopfschmerzen bereitet als Gewinn gebracht. Jetzt zieht die Führung die Reißleine – und will die freigewordenen Ressourcen dort einsetzen, wo es wirklich brennt: im US-Heimatmarkt.

Anleger bleiben skeptisch

Trotz der strategischen Weichenstellung zeigt sich die Börse verhalten. Im vorbörslichen Handel rutschte die Aktie um 0,58 Prozent auf rund 327,87 Dollar ab. Die Investoren honorieren den Umbau bislang nicht – im Gegenteil: Seit Jahresbeginn hat der Titel massiv an Wert verloren.

Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar: Der Verkauf von Banmedica mag strukturell sinnvoll sein, die eigentlichen Baustellen liegen jedoch woanders. Steigende Gesundheitskosten in den USA und regulatorischer Druck auf das lukrative Medicare-Geschäft belasten die Margen. Der Milliarden-Deal ist daher weniger Befreiungsschlag als vielmehr Voraussetzung für den eigentlichen Turnaround.

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Fokus auf die Kernprobleme

CEO Stephen Hemsley, der im Mai 2025 in die Führungsetage zurückkehrte, setzt auf radikale Konzentration. Die Botschaft ist klar: Schluss mit der Verzettlung, zurück zur Stärke im Heimatmarkt. Die eingesparten Managementkapazitäten und die freigewordene Milliarde sollen nun helfen, die Medical Care Ratio zu stabilisieren und das hochmargige Optum-Geschäft weiter auszubauen.

Zudem verstärkt sich der Konzern personell: Die Berufung von Dr. Scott Gottlieb in den Verwaltungsrat unterstreicht, wie ernst Unitedhealth die regulatorischen Herausforderungen in den USA nimmt. Gottlieb gilt als bestens vernetzt in Washington – ein strategischer Vorteil in einem zunehmend politisierten Gesundheitsmarkt.

Wird die Aufholjagd gelingen?

Analysten bewerten den Rückzug aus Südamerika mehrheitlich positiv, warnen aber vor überzogenen Erwartungen. Die Aktie bleibt unter Druck, solange sich die operative Lage in den USA nicht nachhaltig verbessert. Entscheidend wird sein, wie geschickt das Management die freigewordenen Mittel einsetzt – und ob es gelingt, das Vertrauen der Investoren in die Ertragskraft des Kerngeschäfts zurückzugewinnen.

Für geduldige Anleger könnte sich der harte Schnitt auszahlen – vorausgesetzt, der Turnaround greift tatsächlich in den kommenden Quartalen.

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