Die Schweizer Großbank gerät unter enormen Druck. Während die Nationalbank verschärfte Kapitalregeln fordert, senken Analysten ihre Prognosen. Der Grund: Die neuen "Too Big To Fail"-Bestimmungen könnten teurer werden als gedacht.

RBC Capital hat soeben das Kursziel für die UBS-Aktie von 31,50 auf 29,00 Schweizer Franken gekappt. Die Investmentbank begründet den Schritt mit den aktuellen Regulierungsvorschlägen, die einem "Worst-Case-Szenario" für das Institut gleichkämen. Trotz der Kürzung hält RBC an der Kaufempfehlung fest.

Nationalbank macht Ernst mit Kapitalaufschlag

Die Schweizerische Nationalbank legt nach und untermauert die Forderungen der Regierung. In ihrem Finanzstabilitätsbericht macht sie deutlich: Die UBS muss künftig deutlich mehr Eigenkapital vorhalten. Konkret geht es um bis zu 26 Milliarden US-Dollar zusätzliches Kapital.

Der Hintergrund ist brisant. Derzeit sind die Beteiligungen der UBS an ihren Tochtergesellschaften nur zu 60 Prozent mit Eigenkapital unterlegt. Dies führe zu einer Überschätzung der tatsächlichen Widerstandskraft, warnt die SNB. Künftig soll die Abdeckung bei 100 Prozent liegen.

Harte Kapitalquote steigt auf bis zu 17 Prozent

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Die Zahlen sind beachtlich: Die harte Kapitalquote würde von aktuell 14,3 Prozent auf 15 bis 17 Prozent ansteigen. Ende 2024 verfügte die Bank über 71,4 Milliarden US-Dollar an Eigenkapital. Die neuen Regeln treten frühestens im Januar 2027 in Kraft, mit einer Übergangsfrist von sechs bis acht Jahren.

Die UBS stemmt sich gegen die Pläne. CEO Sergio Ermotti und Verwaltungsratschef Colm Kelleher hatten alternative Lösungen vorgeschlagen, etwa eine Begrenzung der Investmentbank-Größe. Zusatzkapital sei nicht der richtige Weg, um Bankenkrisen zu verhindern.

Analysten bleiben gespalten

Das Echo der Analysten fällt gemischt aus. Während Jefferies kürzlich von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel auf 37,00 Franken angehoben hatte, ging Morgan Stanley den umgekehrten Weg. Die US-Bank senkte die Bewertung auf "Underweight" und das Kursziel auf 26,00 Franken.

RBC Capital zeigt sich trotz der regulatorischen Unsicherheiten optimistischer. Die Bank sieht Potenzial für einen günstigeren Ausgang der Verhandlungen und mögliche Kapitaloptimierungsvorteile. Allerdings werde es Zeit brauchen, bis vollständige Klarheit herrsche.

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