Die UBS feiert aktuell Kursgewinne – doch ein brisanter Gerichtsbeschluss könnte alles ändern. Das Zürcher Handelsgericht hat die Erstellung eines unabhängigen Gutachtens zum wahren Wert der Credit Suisse angeordnet. Was bedeutet das für Anleger, wenn sich herausstellt, dass die Schweizer Großbank ihre Konkurrentin unter Wert übernommen hat?

Oberflächlicher Glanz an der Börse

Am Freitag präsentierte sich die UBS-Aktie von ihrer besten Seite. Mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 26,66 Schweizer Franken gehörte das Papier zur Spitzengruppe im SMI. In der Spitze erreichte der Titel sogar 26,89 Franken – ein beachtlicher Tagesgewinn von 1,2 Prozent.

Doch die scheinbare Stärke täuscht über die wahren Risiken hinweg.

Gerichtlicher Paukenschlag: Neubewertung erzwungen

Während sich Anleger über die positive Kursentwicklung freuen, braut sich ein juristisches Unwetter zusammen. Das Zürcher Handelsgericht hat einen Beschluss gefasst, der die UBS in Mark und Bein treffen könnte: Ein unabhängiges Gutachten soll den tatsächlichen Wert der Credit Suisse zum Zeitpunkt der Notfusion ermitteln.

Dieser Entscheid ist ein herber Schlag für die UBS, die sich lange gegen eine solche Neubewertung gestemmt hatte. Nun steht die ursprüngliche Bewertung auf dem gerichtlichen Prüfstand.

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Die Brisanz der gerichtlichen Anordnung:

  • Neutrale Gutachter bewerten die CS zum Stichtag der Fusion neu
  • UBS muss umfangreiche interne Bewertungsunterlagen offenlegen
  • Milliardenschwere Nachforderungen ehemaliger CS-Aktionäre möglich

Damoklesschwert über jedem Handelstag

Was passiert, wenn die Gutachter zu dem Schluss kommen, dass die Credit Suisse deutlich mehr wert war als ursprünglich angenommen? Die Antwort dürfte UBS-Aktionäre nervös machen: Ehemalige CS-Anteilseigner könnten milliardenschwere Nachzahlungen fordern.

Die aktuelle Kurseuphorie steht damit auf wackeligem Fundament. Jeder positive Handelstag kann durch neue Entwicklungen aus dem Gerichtssaal zunichtegemacht werden. Die UBS-Aktie ist weniger von operativen Erfolgen als von richterlichen Beschlüssen abhängig geworden.

Anleger stehen vor einem Dilemma: Oberflächlich läuft es gut, doch unter der Decke lauert ein Risiko, das die gesamte Credit-Suisse-Integration in Frage stellen könnte. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die aktuelle Stärke mehr als nur trügerische Ruhe vor dem Sturm ist.

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