Die Mammutaufgabe Credit Suisse verdauen – das gelingt der UBS offenbar schneller als gedacht. Mit einem milliardenschweren Anleihen-Rückkauf setzt die Schweizer Großbank ein klares Zeichen: Die komplexe Bilanzintegration schreitet voran, und das Management packt die Altlasten beherzt an. Doch während intern aufgeräumt wird, wächst der Druck von außen. Kann die UBS ihr Tempo halten, bevor neue Regulierungen zuschlagen?

Sieben Altlasten auf einen Schlag

Am Mittwoch machte die UBS Nägel mit Köpfeln. Nach US-Börsenschluss verkündete die Bank die finalen Konditionen für den Rückkauf von sieben Anleihenserien – allesamt Überbleibsel aus dem Credit-Suisse-Erbe. Die Annahmefrist endete am selben Tag um 17:00 Uhr New Yorker Zeit, die Abwicklung ist bereits für diesen Donnerstag geplant.

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Die wichtigsten Fakten zum Rückkaufprogramm:

  • Sieben ausstehende Anleihenserien werden zurückgekauft
  • Ausschließlich ehemalige Credit-Suisse-Papiere betroffen
  • Referenzzinssätze am Mittwoch um 10:00 Uhr New Yorker Zeit festgelegt
  • Abwicklung am 07. November 2025 erwartet
  • Ziel: Zinsaufwendungen senken und Fälligkeitsprofil optimieren

Die Botschaft ist unmissverständlich: Die UBS räumt systematisch auf und reduziert die Komplexität ihrer aufgeblähten Bilanz. Für Anleger ein Zeichen disziplinierten Finanzmanagements – die Bank will schnell wieder handlungsfähig werden.

Regulierungs-Poker in Bern

Doch die Ruhe ist trügerisch. Während die UBS intern ihre Hausaufgaben macht, tobt in der Schweizer Politik eine intensive Debatte über verschärfte Eigenkapitalanforderungen. Die Bank könnte schon bald gezwungen werden, deutlich mehr Kapital vorzuhalten – was ihre Flexibilität massiv einschränken würde.

Immerhin: Einflussreiche Parlamentarier schickten am Dienstag ein Signal der Vernunft. In einem Schreiben an die Regierung warnten sie davor, internationale Standards zu übertreffen und damit den Finanzplatz Schweiz zu schwächen. Eine Intervention, die bei der UBS-Führung auf offene Ohren stößt.

Bankpräsident Colm Kelleher hatte nur einen Tag zuvor auf einer Konferenz in Hongkong deutliche Worte gefunden: Die Schweiz verliere im globalen Wettbewerb der Finanzzentren an Boden. Der Anleihenrückkauf dürfte auch als Demonstration an die Adresse der Regulierer gedacht sein – seht her, wir bekommen das selbst in den Griff.

Was kommt als Nächstes?

Die UBS befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit. Bis zur Veröffentlichung der Q4-Zahlen am 04. Februar 2026 will das Management weitere Fortschritte bei der Integration vorweisen. Entscheidend wird dabei, wie schnell die Bank Synergien heben und ihre Kostenstruktur optimieren kann.

Für Aktionäre steht dabei viel auf dem Spiel. Sollten die Kapitalanforderungen moderat ausfallen, winken künftig attraktive Aktienrückkäufe und Dividenden. Kommt es anders, könnte das Kapital auf Jahre gebunden bleiben. Der aktuelle Kurs von 33,44 Euro spiegelt diese Unsicherheit wider – die Aktie notiert rund 7 Prozent unter ihrem September-Hoch und zeigt sich in den vergangenen Wochen volatil.

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