Die UBS Group vollzieht gerade einen bemerkenswerten Kraftakt: Während die Schweizer Großbank mit einem spektakulären Rekordquartal aufwartet – der Nettogewinn schoss um 74% in die Höhe – startet sie gleichzeitig eine milliardenschwere Offensive zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur. Doch hinter den Erfolgszahlen lauert eine existenzielle Debatte: Droht der Bank wegen verschärfter Schweizer Regulierung tatsächlich die Abwanderung? Und kann UBS den Integrationserfolg mit Credit Suisse in nachhaltiges Wachstum ummünzen?

2,5 Milliarden Dollar Gewinn – Analysten überrumpelt

Das dritte Quartal 2025 war ein Paukenschlag. Mit einem Nettogewinn von 2,5 Milliarden US-Dollar pulverisierte UBS die Erwartungen der Analysten, die lediglich mit 1,29 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Das Ergebnis je Aktie von 0,76 Dollar untermauert die operative Stärke. Noch eindrucksvoller: Der zugrundeliegende Vorsteuergewinn kletterte um satte 50% auf 3,6 Milliarden Dollar.

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Kernpunkte des Rekordquartals:

  • Eigenkapitalrendite auf CET1-Kapital: 16,3%
  • Kumulative Kosteneinsparungen durch Credit Suisse-Integration: 10 Milliarden Dollar
  • Zusätzliche Einsparungen allein im Q3: 900 Millionen Dollar
  • Netto-Neugeld im Wealth Management: 38 Milliarden Dollar

CEO Sergio Ermotti betonte, dass die strategischen Investitionen Früchte tragen. Die Integration von Credit Suisse läuft planmäßig – ein entscheidender Faktor für das Vertrauen der Investoren.

4-Milliarden-Dollar-Manöver: Schuldenverwaltung im Fokus

Zeitgleich mit den starken Zahlen verkündete UBS die finalen Konditionen ihrer Cash Tender Offers über bis zu 4 Milliarden US-Dollar. Die Bank kauft gezielt sieben separate Serien ausstehender Anleihen zurück – ein klassischer Schachzug zur Optimierung der Zinsaufwendungen und des verlustabsorbierenden Kapitals.

Die Angebote liefen bis heute 17:00 Uhr Eastern Time und signalisieren: UBS nutzt die Stärke ihrer Bilanz aktiv, um die Finanzierungskosten zu drücken und die Kapitalstruktur zu verschlanken. Parallel plant die Bank, weiterhin vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten in allen wichtigen Währungsmärkten zu begeben.

Regulatorischer Gegenwind: Schweiz wird zum Risikofaktor?

Doch nicht alles läuft nach Plan. Die Schweizer Regierung fordert eine drastische Verschärfung der Kapitalanforderungen: Ausländische Tochtergesellschaften sollen künftig zu 100% kapitalisiert werden – statt bisher 60%. UBS bezeichnete diese Pläne offen als "extrem" und prüft Alternativen. Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher sprach gar von einer "Identitätskrise" der Schweiz und ließ durchblicken, dass sogar eine Verlegung des Hauptsitzes denkbar sei.

Immerhin: Am 4. November erhielt die Bank Rückendeckung von Schweizer Parlamentariern, die Teile der Regierungsvorschläge kritisierten. Ob das ausreicht, um die regulatorische Bedrohung abzuwenden, bleibt abzuwarten.

Wealth Management boomt – aber Berater verlassen das Schiff

Im Vermögensverwaltungsgeschäft nähert sich UBS der symbolträchtigen 7-Billionen-Dollar-Marke beim verwalteten Vermögen. Starke Zuflüsse aus Asien – wo die Bank bei M&A-Transaktionen führend ist – kompensieren Schwächen in Amerika. Allerdings verließen im dritten Quartal Beratergelder in Höhe von 9 Milliarden Dollar die Bank, ausgelöst durch Unzufriedenheit mit dem Vergütungsplan. UBS arbeitet bereits an Anpassungen für 2025.

Kann die Bank ihre Position als globale Investmentbanking-Spitze halten und gleichzeitig die regulatorischen Hürden meistern? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der aktuelle Höhenflug nachhaltig ist – oder ob der Druck aus Bern zum Spielverderber wird.

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