Der Hannoveraner Reisekonzern hat soeben das beste operative Ergebnis seiner jüngeren Geschichte vorgelegt – und dennoch reagieren die Märkte verhalten. Was zunächst paradox erscheint, folgt einer klaren Logik: Investoren trauen den Wachstumsprognosen für 2026 nicht über den Weg.

Die Zahlen im Detail

Am 10. Dezember veröffentlichte TUI die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das bereinigte EBIT kletterte um 12,6 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz legte auf 24,2 Milliarden Euro zu, während sich der Konzernüberschuss um ein Viertel auf 636 Millionen Euro verbesserte.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Bereinigtes EBIT: 1,46 Milliarden Euro (+12,6%)
  • Konzernumsatz: 24,2 Milliarden Euro (+4,4%)
  • Konzernüberschuss: 636 Millionen Euro (+25%)
  • Erste Dividende seit der Pandemie: 0,10 Euro je Aktie
  • Kreuzfahrtsparte liefert Rekordergebnis

Hauptverantwortlich für den Ergebnisanstieg zeichnet die Sparte "Holiday Experiences". Hotels, Resorts und insbesondere die Kreuzfahrtflotte profitierten von höheren Raten bei gleichzeitig gestiegener Kapazität.

Der Knackpunkt: Konservativer Ausblick

Die Ernüchterung am Markt rührt vom Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2026 her. Das Management erwartet lediglich ein Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent. Beim bereinigten EBIT sollen zwar 7 bis 10 Prozent Plus drin sein, doch nach den zweistelligen Wachstumsraten der Erholungsphase wirkt dies auf viele Investoren wie eine Vollbremsung.

Hinzu kommen Belastungen in der Sparte "Markets + Airline". Dort drücken Kostensteigerungen auf die Marge – ein Warnsignal für das operative Massengeschäft, das nach wie vor einen erheblichen Teil des Konzernumsatzes generiert.

Dividende als Vertrauenssignal

Mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung sendet der Vorstand ein klares Signal. Die 10 Cent je Aktie mögen bescheiden wirken, markieren jedoch den Abschluss der Sanierungsphase. Künftig will TUI 10 bis 20 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie ausschütten.

Strategisch setzt der Konzern weiter auf die "Asset-Right"-Strategie: Ausbau des profitablen Hotel- und Kreuzfahrtgeschäfts bei gleichzeitiger Flexibilisierung des kapitalintensiveren Airline-Geschäfts.

Das Paradox aus Stärke und Skepsis

TUI hat operativ geliefert und steht fundamental so solide da wie seit Jahren nicht mehr. Die Aktie notiert aktuell bei 8,19 Euro und bewegt sich damit deutlich über dem 52-Wochen-Tief von 5,86 Euro. Vom August-Hoch bei 9,29 Euro hat sich der Titel jedoch wieder entfernt.

Der Markt preist derzeit weniger die erbrachte Leistung als vielmehr die Unsicherheit über die weitere Entwicklung ein. Ob TUI die Margensteigerung bei gleichzeitig abflachendem Wachstum umsetzen kann, wird die entscheidende Frage für 2026 bleiben.

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