Die Halbleiterbranche erlebt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung – und mittendrin steht TSMC als einer der großen Profiteure. Eine einflussreiche Investmentbank hat den taiwanesischen Chip-Giganten nun sogar auf ihre prestigeträchtige "Conviction Buy"-Liste gesetzt und damit das bisherige "Buy"-Rating deutlich aufgewertet. Die Märkte honorierten diese Einschätzung prompt. Doch was steckt hinter diesem plötzlichen Optimismus?

KI-Sorgen weichen neuen Hoffnungen

Der Stimmungswandel hat handfeste Gründe: Die Befürchtungen über massive Kürzungen bei Großaufträgen für KI-Chips schwinden zusehends. Stattdessen boomt die Nachfrage nach TSMCs fortschrittlicher CoWoS-Technologie (Chip on Wafer on Substrate), die für die Hochleistungsrechner der KI-Anwendungen unverzichtbar ist.

Die Bank erwartet eine deutlich breitere Einführung dieser Packaging-Technologie. Mehr Kunden aus den Bereichen Smartphones, Server und Netzwerktechnik dürften CoWoS künftig in ihre Produkte integrieren. Auf dieser Basis prognostiziert das Geldinstitut für das laufende Jahr ein sattes Umsatzwachstum von 29 Prozent in Dollar-Begriffen, gefolgt von weiteren 17 Prozent für 2026.

KI als Wachstumsturbo

Die Künstliche Intelligenz entpuppt sich als der entscheidende Wachstumstreiber. Analysten rechnen damit, dass TSMCs KI-bezogene Umsätze bis 2030 jährlich um durchschnittlich 45 Prozent zulegen werden. Die Nachfrage nach KI-Chips wird als säkularer Megatrend eingestuft, der dem Unternehmen anhaltende Stärke verleiht.

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Der unstillbare KI-Hunger könnte sogar die traditionellen Boom-and-Bust-Zyklen der Halbleiterindustrie durchbrechen. Da KI-Chips hohe Margen erzielen, sind sie weniger anfällig für die Preiskämpfe, die ältere, commoditisierte Märkte plagen.

Globale Expansion als Risikopuffer

TSMCs Expansion außerhalb der Heimatbasis Taiwan geht derweil weiter – getrieben auch von Kundenwünschen, sich gegen geopolitische Risiken abzusichern. So könnte die Tochtergesellschaft Vanguard International Semiconductor den Produktionsstart für ein neues Joint-Venture-Werk in Singapur aufgrund der hohen Nachfrage sogar beschleunigen.

Die globale Diversifizierung bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. TSMC baut Kapazitäten an verschiedenen Standorten auf – eine strategische Maßnahme zur Risikominimierung der Lieferkette. Dazu gehört auch eine dritte Fertigungsanlage in Arizona, um die US-Präsenz zu stärken.

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