Nach einem deutlichen Rücksetzer am Freitag erhält TSMC zum Wochenende Rückenwind von der Analystenseite. Die Research-Plattform Wall Street Zen stuft die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hoch und verweist auf die starke Position des Chipriesen im KI-Boom. Im Kern geht es um die Frage: Passt die jüngste Kursschwäche noch zu den operativen Fortschritten des Unternehmens?

Analysten-Upgrade nach Kursrutsch

Wall Street Zen sieht eine Lücke zwischen der kurzfristigen Volatilität der Aktie und der robusten Entwicklung im operativen Geschäft. Die Analysten verweisen auf einen inzwischen breiten Konsens mit einem durchschnittlichen Kursziel von rund 355 US‑Dollar, was ausgehend vom Schlusskurs am Freitag ein Aufwärtspotenzial von etwa 21 % signalisiert.

Der Upgrade-Bericht argumentiert, dass TSMC seine dominante Rolle in der fortgeschrittenen Chipfertigung und beim sogenannten Advanced Packaging weiter ausbaut. Gerade die starke Nachfrage nach KI-Beschleunigern soll höhere Bewertungen rechtfertigen, auch wenn die Aktie zuletzt korrigiert hat. Am Freitag hatte der Titel in einem schwächeren Sektorumfeld rund 4,3 % nachgegeben.

Kapazitätsausbau im KI-Kernbereich

Im Mittelpunkt der positiven Einschätzung steht der aggressive Ausbau der CoWoS-Kapazitäten (Chip-on-Wafer-on-Substrate), einer Schlüsseltechnologie für Hochleistungs-Chips im KI-Bereich. Nach aktuellen Schätzungen liegt die Kapazität derzeit bei etwa 75.000 bis 80.000 Wafern pro Monat. Bis Ende 2026 soll dieser Wert auf 120.000 bis 130.000 Wafer monatlich steigen.

Diese Investitionen zielen direkt auf einen der Engpässe in den KI-Lieferketten: die Versorgung mit Hochleistungs-Beschleunigern für Kunden wie Nvidia. Gelingt es TSMC, diesen Flaschenhals zu entschärfen, stärkt das die Preissetzungsmacht und untermauert aus Sicht der Analysten höhere Margen und Bewertungen.

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Zusätzlichen Kontext liefert eine am Sonntag veröffentlichte Auswertung von Smartkarma: Demnach notiert TSMC weiterhin mit einem Bewertungsaufschlag von rund 26 % gegenüber Wettbewerbern wie UMC. Einige Arbitrage-Modelle halten diese Spanne zwar für ambitioniert, sie spiegelt aber die Marktauffassung wider, dass TSMC mit seinen führenden 3‑nm- und künftigen 2‑nm-Knoten deutlich von klassischen Foundries abgesetzt ist.

Starke Umsätze, technische Korrektur

Das Upgrade ordnet auch die jüngste Kursbewegung ein. Der Rückgang am Freitag folgte auf Gewinnmitnahmen im gesamten Halbleitersektor – trotz starker Umsatzdaten im November. TSMC meldete für den Monat Erlöse von 343,61 Mrd. NT‑Dollar (rund 11 Mrd. US‑Dollar), ein Plus von 24,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Im Vergleich zum Rekordmonat Oktober ging der Umsatz saisonal bedingt um 6,5 % zurück. Dieser Rückgang war am Markt weitgehend erwartet und ändert nichts am Gesamtbild: Auf Jahressicht liegen die Erlöse bislang 32,8 % über dem Vorjahr. Viele Beobachter werten den Kursrutsch daher eher als technische Bereinigung überhitzter Niveaus als als Signal für eine fundamentale Verschlechterung.

Zur Einordnung: In Euro gerechnet schloss die Aktie am Freitag bei 249,00 Euro, ein Minus von 4,23 % zum Vortag. Auf Sicht von zwölf Monaten steht dennoch ein Anstieg von gut 36 %, der Titel liegt weiterhin deutlich über seinem 200‑Tage-Durchschnitt.

Markteinordnung und Ausblick

Im globalen Halbleitermarkt bleibt TSMC der zentrale Fertigungspartner für den Aufbau der KI-Infrastruktur. Während Konkurrenten mit Ausbeuteproblemen bei modernen Fertigungsverfahren kämpfen, treibt TSMC die Einführung der 2‑nm-Technologie voran, deren Massenproduktion für 2026 geplant ist. Das festigt den technologischen Vorsprung und stützt die optimistischen Gewinnschätzungen.

Auch auf der Investorenseite zeigt sich laut am Wochenende veröffentlichten Meldungen ein differenziertes Bild: Vermögensverwalter bauen ihre Positionen weiter aus, während kurzfristig orientierte Anleger den Rückgang am Freitag für Gewinnmitnahmen genutzt haben. Parallel dazu werden die Prognosen für die Gewinne und Investitionen ab 2026 weiter nach oben angepasst – ein Hinweis darauf, dass der Markt die hohen KI-bezogenen Investitionen eher als Chance denn als Risiko betrachtet.

Für die neue Handelswoche ab Montag rückt die technische Lage in den Fokus. Entscheidende Marken sind aus US‑Perspektive der Bereich um 290 US‑Dollar als Unterstützung sowie der 50‑Tage-Durchschnitt nahe 293 US‑Dollar als kurzfristiger Dreh- und Angelpunkt. Ein zügiger Rebound über diese Zone würde das Upgrade-Narrativ stützen, während ein anhaltender Handel darunter eher einen Test tieferer Regionen eröffnen könnte. Fundamentale Treiber wie der Kapazitätsausbau im KI-Segment und das starke Umsatzwachstum bleiben jedoch klar positiv und bilden den Rahmen für die nun ausgerufene Kaufempfehlung.

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