Tilray Aktie: Völlig am Boden

Der Cannabis-Sektor erlebt derzeit wohl seine dunkelsten Stunden – und Tilray steht exemplarisch für dieses Desaster. Während andere Branchen von Erholungsrallys profitieren, versinkt der einstige Börsenliebling immer tiefer im Sumpf enttäuschter Hoffnungen. Die Aktie notiert mittlerweile auf dem 52-Wochen-Tief und hat seit Ende 2023 dramatische 84 Prozent ihres Wertes verloren. Doch was steckt hinter diesem beispillosen Absturz?
Fatale Fehlentscheidung schockt Anleger
Ein entscheidender Grund für das Vertrauen der Investoren liegt in der verwirrenden Kommunikation des Managements. Obwohl die Aktionäre einem Aktiensplit zugestimmt hatten, stoppte das Unternehmen den Plan überraschend. Diese Kehrtwende sorgte nicht nur für Kopfschütteln, sondern warf auch Fragen zur Nasdaq-Compliance auf. Die Mindestanforderungen der Technologiebörse könnten ohne den Split schwer zu erfüllen sein.
Hinzu kommt die anhaltende Unsicherheit im gesamten Cannabis-Sektor. Die erhoffte Legalisierung auf Bundesebene in den USA lässt weiter auf sich warten, während einzelne Bundesstaaten wie Texas restriktive Maßnahmen verschärfen.
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Verheerende Bilanz bei halber Milliarde Verlust
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Tilray schleppt Nettoverluste von 945 Millionen Dollar mit sich und ist mit einer Bewertung unter 500 Millionen Dollar nur noch einen Bruchteil seines einstigen Börsengangs von 2018 wert. Analysten reagieren entsprechend verhalten – Piper Sandler und Roth Capital vergeben neutrale Ratings, während der Konsens bei "Hold" liegt.
Das Unternehmen versucht dennoch, mit neuen Produkten zu punkten. In Kanada brachte Tilray eine Sommer-Cannabis-Kollektion auf den Markt, darunter THC-haltige Selters, Pre-Rolls und Vape-Produkte. Ob diese Offensive ausreicht, um das Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt fraglich – die Börse jedenfalls zeigt sich unbeeindruckt.
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