Die Tilray-Aktie kämpft ums Überleben und steht erneut im Zentrum eines brutalen Abverkaufs. Während ein neues US-Gesetz zur Finanzierung der Regierung Anleger in die Flucht treibt und Ängste vor einem massiven Umsatzloch schürt, stellt sich CEO Irwin Simon vehement gegen die aufkommende Panik. Ist der jüngste Kursrutsch eine irrationale Überreaktion des Marktes oder der Beginn des Endes für die Hanf-Hoffnung?

CEO kämpft gegen Panik an

Investoren navigieren derzeit durch stürmische Gewässer. Der Aktienkurs notierte am Freitagmittag bei rund 0,90 US-Dollar, was den Druck auf das Papier nach dem 6,5-prozentigen Einbruch vom Vortag weiter erhöht. Auslöser der Talfahrt ist eine Klausel im neuen US-Ausgabengesetz, die ein faktisches Verbot vieler THC-Produkte auf Hanfbasis vorsieht – ein Segment, das von Anlegern bisher als lukrative Hintertür in den US-Markt betrachtet wurde.

Doch CEO Irwin Simon trat heute auf die Bremse. In einem Interview versuchte er, die Wogen zu glätten, und versicherte, dass die regulatorische Verschärfung "keinen materiellen Umsatzeinfluss" auf Tilray habe. Simon wies das Schreckgespenst einer existenziellen Bedrohung energisch zurück und verwies auf die strategische Diversifizierung des Konzerns. Tilray sei längst kein reiner Cannabis-Play mehr, sondern eine "transformative Kraft" in den Bereichen Craft-Getränke und Wellness. Als mittlerweile viertgrößter Craft-Bier-Brauer der USA zielt das Unternehmen darauf ab, sich gegen die Unwägbarkeiten des regulatorischen Graubereichs abzusichern.

Fundamentaldaten geben Hoffnung

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Trotz der Beschwichtigungsversuche des Managements reagierte der Markt mit einer Kapitulation. Die Aktie hat von ihrem 52-Wochen-Hoch über 50 % an Wert verloren. Dennoch zeigt ein Blick unter die Haube, dass die Panik möglicherweise überzogen ist:

  • Stabile Einnahmequellen: Der Löwenanteil des Umsatzes stützt sich auf die Alkoholsparte und das medizinische Cannabis-Geschäft in Kanada – beides Sektoren, die vom US-Hanfverbot unberührt bleiben.
  • Rückkehr in die schwarzen Zahlen: Das Unternehmen überraschte im ersten Quartal mit einem bereinigten Nettogewinn von 3,9 Millionen US-Dollar, ein deutlicher Turnaround gegenüber dem Verlust von 6 Millionen US-Dollar im Vorjahr.
  • Attraktive Bewertung: Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (P/S) von rund 1,2x wird Tilray im Vergleich zu vielen reinen Cannabis-Wettbewerbern potenziell günstig gehandelt, auch wenn eine Prämie gegenüber Titeln wie Cresco Labs besteht.

Das politische Pulverfass

Tektonische Verschiebungen bestimmen das Bild für Cannabis-Werte. Erst vor wenigen Wochen trieb die Hoffnung auf eine Neuklassifizierung (Rescheduling) durch die kommende Trump-Regierung die Kurse nach oben. Der plötzliche Schwenk zu einer restriktiven Haltung bei Hanfprodukten erinnert Anleger jedoch schmerzhaft an die Fragilität der Gesetzeslage. Tilray argumentiert indes, dass die etablierte Infrastruktur im Alkoholvertrieb bei einer tatsächlichen, steuerlich geregelten Legalisierung wertvoller sein wird als das aktuelle "Wild West"-Szenario bei Hanf-Derivaten.

Charttechnisch steht der Titel am Abgrund. Die Aktie testet die kritische Unterstützungszone zwischen 0,88 und 0,90 US-Dollar. Ein Durchbruch unter diese Marke könnte die Tür zu historischen Tiefstständen öffnen. Die Hoffnung der Bullen ruht weiterhin auf der DEA und der möglichen Umstufung von Cannabis in Schedule III – ein Szenario, an dem der CEO weiterhin festhält. Bis dahin bleibt die Profitabilität der Bier-Sparte der entscheidende Anker in diesem Sturm.

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