Thyssenkrupp Aktie: Absturz nach JPMorgan-Votum
Die Thyssenkrupp-Aktie kracht am Mittwoch ein. Zeitweise verlieren die Papiere 6,65 Prozent auf 9,10 Euro. Der Auslöser: JPMorgan senkt das Kursziel von 7,70 auf 7,60 Euro und bekräftigt das neutrale Rating. Analyst Dominic O'Kane setzt in der europäischen "Stahl-Renaissance" lieber auf Wettbewerber wie voestalpine, ArcelorMittal und SSAB.
Dabei hatte die Aktie des Essener Stahlkonzerns in diesem Jahr eine beeindruckende Rally hingelegt – plus 200 Prozent seit Jahresbeginn. Doch die Euphorie scheint verflogen. Die Analysten bleiben skeptisch, trotz verbesserter Branchenaussichten durch EU-Protektionismus gegen Billigimporte.
Sanierung kostet Hunderte Millionen
Vorstandschefin Marie Jaroni hat erstmals konkrete Zahlen zur Restrukturierung genannt: "Die Sanierung kostet uns einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag." 11.000 Stellen sollen abgebaut werden – durch Altersteilzeit, Aufhebungsverträge und Qualifizierungsangebote. Betriebsbedingte Kündigungen will das Unternehmen vermeiden.
Die Dimension des Problems macht Jaroni deutlich: "Wir haben in fünf Jahren fünf Milliarden Euro Cash verbrannt. Wenn wir so weitermachen, wird es das Unternehmen irgendwann nicht mehr geben." Die Finanzierung ist bis Ende September 2030 gesichert, Details bleiben jedoch unter Verschluss. Über die Pensionslasten von rund 2,6 Milliarden Euro schweigt sich die Managerin aus.
HKM-Problem ungelöst
Ein Konflikt schwelt weiter: Die Zukunft der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) ist ungeklärt. Thyssenkrupp Steel hält 50 Prozent der Anteile, hat aber den Liefervertrag zum Jahresende 2032 gekündigt. 3.000 Beschäftigte bangen um ihre Jobs, 1.500 Stellen sind bereits im Sanierungsplan eingeplant.
Der Betriebsrat fordert in einem offenen Brief ein Schlichtungsverfahren. Salzgitter würde HKM gern in verkleinerter Form weiterführen – allerdings nur mit finanzieller Hilfe von Thyssenkrupp. Jaroni zeigt sich überrascht über den Zeitpunkt des Briefs: "Wir befinden uns in vertraulichen Verhandlungen mit den beiden anderen Gesellschaftern."
Analysten uneinig über Potenzial
Jefferies bleibt bei "Hold" mit Kursziel 11 Euro. Analyst Tommaso Castello bevorzugt bei Baustahl SSAB und bei Edelstahl Acerinox. Die Konsens-Meinung der Wall-Street-Analysten liegt bei durchschnittlich 10,60 Euro – was einem Potenzial von 8,76 Prozent entspricht. Zwei Analysten raten zum Kauf, vier vergeben "Hold", einer empfiehlt den Verkauf.
Kann die neue Grünstahlanlage, für die zwei Milliarden Euro Fördergelder zugesagt sind, die Wende bringen? Jaroni räumt ein, dass sich der Zeitplan verzögert. Von einem "zweiten Stuttgart 21" sei man aber "meilenweit entfernt". Es hake nur "an einzelnen Stellen".
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