Die Bewertung ist astronomisch, die Erwartungen an die Zukunft sind riesig – doch nun droht der Realitätsschock. Während Anleger fest auf die schnelle Einführung des "Cybercab" wetten, enthüllen aktuelle Berichte ein gravierendes Versäumnis bei den US-Behörden, das die gesamte Zeitplanung ins Wanken bringt. Steht die aggressive Wachstumsstory des E-Auto-Pioniers auf einem wackeligen Fundament oder ist dies nur ein bürokratisches Hindernis?

Behörden-Blockade beim Cybercab

Die ambitionierten Pläne von CEO Elon Musk, das Unternehmen vollständig auf autonome Robotaxis auszurichten, haben am Sonntag einen herben Dämpfer erhalten. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA bestätigte, dass Tesla bisher keine Ausnahmegenehmigung für das geplante "Cybercab" beantragt hat. Da das Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale konzipiert ist, darf es ohne eine solche Sondergenehmigung nicht auf öffentlichen Straßen eingesetzt werden.

Diese Nachricht steht im direkten Widerspruch zur Euphorie vieler Investoren. Musk hatte zuletzt bekräftigt, dass es keine "Nicht-Robotaxi"-Version geben werde. Das Fehlen des Antrags deutet jedoch darauf hin, dass der Zeitplan für die Markteinführung deutlich länger sein dürfte, als derzeit im Kurs eingepreist ist. Angesichts eines extrem hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von rund 270 wächst damit das Rückschlagpotenzial erheblich.

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Finanzielle Zeitbombe und China-Sorgen

Neben den regulatorischen Hürden braut sich auch in der Bilanz ein Sturm zusammen. Finanzanalysten warnen vor einer "Zeitbombe" im Zusammenhang mit Elon Musks Vergütung. Sollte Tesla die Berufung vor dem Gericht in Delaware verlieren, müsste das im August 2025 genehmigte "Interim-Vergütungspaket" als neuer Aufwand verbucht werden.

  • Das Risiko: Es droht eine nicht zahlungswirksame Belastung zwischen 23 und 26 Milliarden US-Dollar.
  • Die Folge: Dies könnte die ausgewiesenen GAAP-Gewinne von Tesla rechnerisch für bis zu zwei Jahre ausradieren und die Bewertungskennzahlen für institutionelle Algorithmen drastisch verschlechtern.

Zudem trübt sich das operative Bild im wichtigsten Wachstumsmarkt ein. Daten aus China zeigen, dass Tesla im Oktober lediglich 26.006 Einheiten im Inland absetzen konnte – ein spürbarer Rückgang in einem hart umkämpften Umfeld. Diese fundamentalen Schwächemomente deckeln derzeit das Aufwärtspotenzial der Aktie, die am Freitag bei 339,05 € aus dem Handel ging und auf Wochenbasis rund 2,5 % verlor.

Lichtblick Lade-Infrastruktur

Eine positive Nachricht gibt es hingegen beim Ausbau des Supercharger-Netzwerks. Erstmals wurde in Florida ein Standort eröffnet, der nicht Tesla gehört, aber in das Ökosystem integriert ist. Diese Strategie erlaubt es dem Konzern, das Ladenetzwerk zu verdichten, ohne die vollen Kapitalkosten tragen zu müssen – ein cleverer Schachzug für die langfristige Skalierung.

Fazit

Die Tesla-Aktie befindet sich in einer gefährlichen Gemengelage. Der Markt muss nun die deflationären Tendenzen aus China und die bürokratischen Verzögerungen beim Cybercab gegen die langfristige KI-Fantasie abwägen. Angesichts der bestätigten fehlenden Anträge bei der NHTSA dürfte die Risikoprämie in den kommenden Tagen steigen.

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