Donald Trump hat der Schweizer Uhrenindustrie einen schweren Schlag versetzt: 39 Prozent Zölle auf Schweizer Produkte - der höchste Satz in Europa. Für Swatch könnte das teuer werden, denn die USA sind längst zum zweitwichtigsten Absatzmarkt des Konzerns aufgestiegen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im ersten Halbjahr 2025 exportierte die Schweiz Uhren im Wert von 2,56 Milliarden Franken in die USA. Aufs Jahr hochgerechnet dürften das rund 5 Milliarden Franken sein - ein gewaltiger Batzen für die Branche.

Swatch trifft es besonders hart

Während Richemont mit seiner breiteren Aufstellung glimpflicher davonkommen dürfte, erwischt es die auf Uhren fokussierte Swatch Group mit voller Wucht. Experten schätzen, dass knapp ein Fünftel des Swatch-Umsatzes aus den USA stammt. Das Problem: Der Großteil entfällt auf preisgünstigere Modelle, die weniger Spielraum für Preiserhöhungen bieten als Luxusmarken.

Besonders bitter: Gerade in den USA war Swatch zuletzt auf Erfolgskurs. Die Vereinigten Staaten wuchsen im ersten Halbjahr zweistellig und kommen dem wichtigsten Markt China immer näher. Swatch-Chef Nick Hayek hatte noch optimistisch erklärt, China mache zwar 24 Prozent des Geschäfts aus, aber die USA würden "bald herankommen".

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Swatch?

"Keep calm" - trotz Millionen-Einbußen

Oddo BHF rechnet vor: Die Zölle könnten Swatchs Jahres-Ebit um 5 bis 10 Prozent schmälern. Dennoch gibt sich der Konzern gelassen. "Keine Schnellschüsse an Negativismus und Spekulationen und vor allem kein Hyperventilieren", lautete die offizielle Stellungnahme. Man solle "keep calm".

Doch kann Swatch wirklich entspannt bleiben? Die Produktion lässt sich nicht mal eben ins Ausland verlagern - der Nimbus der Schweizer Uhr hängt schließlich an der Herstellung in der Schweiz. Und selbst wenn: Die entsprechenden Fachkräfte gibt es anderswo schlicht nicht.

Bleibt die Hoffnung auf Hayeks frühere Einschätzung: "Zölle für Produkte, die einmalig sind und welche die Leute haben wollen, sind kein Problem." Ob das auch bei 39 Prozent Aufschlag gilt, werden die nächsten Monate zeigen.

Swatch-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Swatch-Analyse vom 3. August liefert die Antwort:

Die neusten Swatch-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Swatch-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 3. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Swatch: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...