Der börsennotierte Bauriese Strabag hat seine Bauleistung heuer im ersten Quartal vor allem dank einer Übernahme in Australien spürbar erhöht. Sie legte gegenüber der Vorjahresperiode um 8 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in einem "Trading Statement" bekanntgab. Der Auftragsbestand per Quartalsende zog den Angaben zufolge im Jahresabstand um 14 Prozent auf 28,1 Mrd. Euro an.

Rund die Hälfte der Bauleistungssteigerung sei auf die Beiträge aus der neu übernommenen Georgiou Group in Australien zurückzuführen. Die Akquisition wurde laut Strabag im ersten Quartal 2025 abgeschlossen, die Beiträge aus den ersten drei Monaten sind bereits enthalten. In den Bestandsmärkten sei die Bauleistung - als Folge des im Jahr 2024 gestiegenen Auftragsbestandes - am stärksten in Polen, Österreich und Deutschland gewachsen.

Akquisition in Australien

Die Erstkonsolidierung in Australien habe mit 751 Mio. Euro zum Auftragsbestand beigetragen. In wesentlichen Konzernmärkten - allen voran in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei - seien zweistellige Wachstumsraten verbucht worden. Im Vereinigten Königreich und in der Region Americas hingegen habe die Abarbeitung von Großprojekten zu einem Rückgang des Auftragsvolumens geführt.

Der gestiegene Auftragsbestand umfasst den Konzernangaben zufolge "bedeutende Projektakquisitionen im Bereich Hightech-Produktion, wie der Halbleiterindustrie, der medizinischen Fertigung und dem Bau von Rechenzentren, sowie in der Energie- und Mobilitätsinfrastruktur". Im Energiesektor handle es sich dabei vor allem um Projekte in den Bereichen Strom und Wärme, während bei Mobilität der Schwerpunkt auf dem Bahnbau liegt. Auch im Geschäftsfeld Bauen im Bestand seien wesentliche Großprojekte hereingekommen.

Personalstand leicht gewachsen

Der Personalstand wurde nur leicht ausgebaut - um 2 Prozent auf weltweit 76.823 Vollzeitäquivalente. Dies sei neben der getätigten Übernahme in Australien unter anderem auch auf eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl in Deutschland, im Nahen Osten und in Polen zurückzuführen, erklärte der Konzern. In der Region Americas wiederum sei die Zahl der Mitarbeitenden bedingt durch die Abarbeitung von Großprojekten zurückgegangen.

"Die dynamische Entwicklung des Vorjahres setzte sich im ersten Quartal 2025 fort", so Konzernchef Stefan Kratochwill. Die Strabag habe bedeutende Großprojekte gewonnen - vor allem in der Halbleiterindustrie, im Bahnbau und im Bereich Energieinfrastruktur. Der stark ausgebaute Auftragsbestand sei "ein starkes Signal" und stimme die Strabag zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf.

Ausblick bestätigt

Das Management bestätigte den Ausblick auf das Gesamtjahr 2025. Auf Basis der Zuwächse bei Leistung und Auftragsbestand sowie der erfolgreich abgeschlossenen Übernahme in Australien halte der Vorstand unverändert an den Zielen für 2025 fest. Demnach soll die Bauleistung heuer auf rund 21 Mrd. Euro steigen und die EBIT-Marge mindestens 4,5 Prozent betragen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg die Bauleistung um 1 Prozent auf 19,2 Mrd. Euro, inflationsbereinigt war sie rückläufig.

Im Einklang mit der Umsetzung der "Strategie 2030" würden die Nettoinvestitionen mit höchstens 1,1 Mrd. Euro prognostiziert, teilte das Unternehmen weiters mit.

kre

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