Die Hoffnungen auf einen nachhaltigen Windkraft-Turnaround erleiden einen herben Rückschlag. Die US-Regierung stoppt fünf Offshore-Projekte mit Verweis auf Sicherheitsbedenken – ausgerechnet in jenem Markt, auf den Siemens Energy für die Erholung der Problemtochter Gamesa gesetzt hatte. Zeitgleich verliert der Konzern eine prestigeträchtige Großausschreibung in Indien an Erzrivale GE Vernova.

Die wichtigsten Fakten:
- US-Innenministerium setzt Pachtverträge für fünf Offshore-Windparks aus
- Begründung: Störung militärischer Radarsysteme durch Turbinen
- Indischer HVDC-Auftrag über 2,5 Gigawatt geht an GE Vernova
- Entgangenes Auftragsvolumen in Indien: geschätzt 80-100 Milliarden Rupien
- Aktie unter Druck, wichtige Unterstützung bei 115 Euro im Fokus

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Regulatorischer Eingriff trifft Gamesa-Strategie

Das US-Innenministerium hat am Montagabend die Leasing-Verträge für Projekte wie "Coastal Virginia Offshore Wind" von Dominion Energy und "Empire Wind" von Equinor gestoppt. Die Begründung: Die massiven Turbinentürme würden militärische Radarsysteme beeinträchtigen und stellten ein Sicherheitsrisiko dar.

Für Siemens Gamesa ist dieser Schritt brisant. Der US-Markt galt als zentraler Baustein der Erholungsstrategie, nachdem die Windsparte den Konzern über Jahre mit Verlusten und Problemen belastet hatte. Die Tochter war als potenzieller Zulieferer für mehrere der betroffenen Projekte vorgesehen.

Auftragsverlust in Wachstumsmarkt Indien

Nahezu zeitgleich erreichte die nächste negative Nachricht den Konzern. Bei einer Ausschreibung für ein Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Projekt zur Ableitung erneuerbarer Energien aus Khavada nach South Olpad unterlag Siemens Energy überraschend dem US-Konkurrenten GE Vernova. Analysten hatten den deutschen Konzern in der Favoritenrolle gesehen.

Der Verlust wirft Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit in preissensitiven Märkten auf. Gerade in Schwellenländern wie Indien sind aggressive Preisgestaltungen häufig entscheidend – ein Bereich, in dem Siemens Energy traditionell nicht führend ist.

Analysten bleiben gelassen

JPMorgan bestätigte am 22. Dezember das "Overweight"-Rating mit einem Kursziel von 160 Euro. Die Analysten verweisen auf die starken Geschäftsfelder Grid Technologies und Gasturbinen, die von den aktuellen Turbulenzen im Windbereich unberührt bleiben. Die langfristigen Wachstumstreiber – Netzausbau und Energiewende – blieben intakt.

Dennoch sorgt die Häufung negativer Meldungen für Verunsicherung. Nach dem 52-Wochen-Hoch von 124,50 Euro Mitte Dezember konsolidiert die Aktie. Die Marke von 115 Euro dürfte nun entscheidend sein: Ein Unterschreiten könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.

Gamesa-Problematik wieder akut

Der Eingriff der Trump-Administration kommt nicht völlig überraschend. Der Präsident hatte bereits im Wahlkampf eine kritische Haltung zu Offshore-Windkraft eingenommen. Die Berufung auf nationale Sicherheit verschärft die Situation jedoch erheblich und lässt Zweifel aufkommen, ob der Stopp kurzfristiger Natur ist.

Die nächsten Quartalszahlen am 11. Februar 2026 werden zeigen müssen, ob die externen Schocks die Guidance für das laufende Geschäftsjahr gefährden. Sollte der Leasing-Stopp von Dauer sein, könnten Anpassungen der Mittelfristziele für Gamesa notwendig werden.

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