Siemens Energy startet mit deutlichem Rückenwind in die Weihnachtswoche. Nach einer starken operativen Wende im Geschäftsjahr 2025 stützen nun mehrere optimistische Analystenstudien die Erwartung weiterer Kursgewinne. Im Fokus steht dabei vor allem das hohe Wachstumspotenzial im Energieinfrastruktur-Geschäft, das vom KI-Boom zusätzlich befeuert wird.

Die Fakten im Überblick

  • Schlusskurs Freitag: 119,90 Euro
  • Kursplus in den letzten 30 Tagen: rund 16 %
  • Performance seit Jahresanfang: knapp 138 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch (124,50 Euro): gut 4 %
  • RSI (14 Tage): 85,4 – technisch klar überkauft
  • Kursziel JPMorgan: 160 Euro
  • Kursziel Goldman Sachs (Anfang Dezember): 139 Euro

Damit liegt der aktuelle Kurs deutlich über den mittelfristigen Durchschnitten (200‑Tage-Linie bei 92,39 Euro), was den kräftigen Aufwärtstrend unterstreicht.

JPMorgan-Studie und Quiet Period

Zum Wochenausklang hat JPMorgan seine positive Einschätzung bestätigt. Analyst Phil Buller belässt die Einstufung auf „Overweight“ und sieht das Kursziel unverändert bei 160 Euro. Vom aktuellen Niveau um die 120 Euro entspricht das einem theoretischen Aufwärtspotenzial von deutlich über 30 Prozent.

Kernelemente der JPMorgan-Analyse:

  • Langfristige Nachfrage nach Gasturbinen
    Das Management rechnet damit, dass der Markt für Gasturbinen mindestens bis 2035 robust bleibt. Das sichert über den Bereich „Gas Services“ langfristige Erlösströme.

  • Bestätigung der Strategie
    In der letzten Telefonkonferenz vor der Berichtsaison hat Siemens Energy die positiven Aussagen des jüngsten Kapitalmarkttages untermauert. Für JPMorgan ist das ein Hinweis auf Stabilität im laufenden Geschäft.

Seit dem Wochenende gilt zudem die sogenannte Quiet Period. Bis zur Vorlage der nächsten Quartalszahlen führt das Management keine inhaltlichen Gespräche mehr mit Investoren oder Analysten. In dieser Phase gewinnen vorhandene Studien wie die von JPMorgan naturgemäß an Gewicht, weil neue Unternehmensmeldungen ausbleiben.

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Operative Wende und Sektortrend

Der kräftige Kursanstieg im Jahr 2025 ist die Folge einer klaren operativen Verbesserung. Im November hatte Siemens Energy sehr starke Jahreszahlen präsentiert:

  • Rekordauftragsbestand
  • Rückkehr in die Gewinnzone
  • Ankündigung der Wiederaufnahme der Dividende (0,70 Euro je Aktie)

Parallel dazu profitiert das Unternehmen vom globalen Ausbau der Stromnetze („Grid Technologies“). Der stark steigende Strombedarf durch Rechenzentren und KI-Anwendungen sorgt für vollen Auftragsbücher im Netzgeschäft.

Analysten wie Goldman Sachs hatten darauf bereits reagiert und Anfang Dezember das Kursziel auf 139 Euro angehoben. Trotz der deutlichen Kursverdopplung im laufenden Jahr wird die Bewertung als nachvollziehbar eingeordnet, da:

  • die Margenqualität zunimmt
  • die Problemtochter Siemens Gamesa auf Kurs in Richtung Break-even im Geschäftsjahr 2025/26 ist
  • das Dividenden-Comeback als Vertrauenssignal in die Bilanzstärke gewertet wird

Charttechnik: Überkauft, aber im Aufwärtstrend

Technisch bleibt das Bild klar aufwärtsgerichtet. Die Aktie liegt:

  • rund 8 % über der 50‑Tage-Linie (111,27 Euro)
  • knapp 30 % über der 200‑Tage-Linie (92,39 Euro)

Damit ist der Trend intakt, zugleich signalisiert der hohe RSI von 85,4 eine überkaufte Situation. Zuletzt hatte die Aktie eine Konsolidierungsphase im Bereich 115–118 Euro nach oben verlassen. Ein stabiler Ausbruch über den Bereich um 122 Euro würde den Weg in Richtung des Goldman-Sachs-Ziels von 139 Euro aus charttechnischer Sicht weiter öffnen.

Blick nach vorn: Q1-Zahlen als nächster Test

Der nächste klare Orientierungspunkt ist der 11. Februar 2026. Dann legt Siemens Energy die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor. Entscheidend wird sein, ob der starke Auftragseingang aus dem Vorjahr zunehmend in profitable Umsätze übergeht und die Fortschritte bei Siemens Gamesa sichtbar bleiben.

Bis dahin prägen vor allem drei Faktoren das Bild:

  • das anhaltend freundliche Umfeld für Energieinfrastruktur
  • die bestätigten Kursziele großer Investmentbanken
  • eine technisch überhitzte, aber intakte Aufwärtsbewegung

Hält das Unternehmen im Februar die hohen Erwartungen aus Kapitalmarkttag, Jahresabschluss und jüngsten Analystenstudien ein, könnte der aktuelle Kursbereich um 120 Euro rückblickend nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu den genannten Zielmarken gewesen sein.

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