Siemens Mobility sichert sich einen strategisch wichtigen Großauftrag in Vietnam – und das gegen chinesische Staatskonkurrenz. Der Prestigeerfolg zeigt die technologische Stärke des Konzerns genau dann, als Anleger um Marktanteile in Asien bangten. Doch während die Aktie im XETRA-Handel leicht zulegt, wirft Washington neue handelspolitische Drohungen in den Ring.

Die wichtigsten Fakten:
- Siemens Mobility erhält Zuschlag für Hochgeschwindigkeitsnetz in Vietnam
- "Velaro Novo"-Züge überzeugen mit 30% höherer Energieeffizienz
- US-Regierung nennt Siemens im Kontext neuer EU-Handelsbeschränkungen
- Aktie notiert mit 233,65 Euro rund 7,5% unter 52-Wochen-Hoch

Effizienz schlägt Preiskampf

Der Deal mit dem vietnamesischen Partner Vinspeed markiert mehr als nur einen Auftragserfolg. Die neuen "Velaro Novo"-Züge punkteten in der Vergabe vor allem durch ihre um 30 Prozent verbesserte Energieeffizienz gegenüber Vorgängermodellen – ein Argument, das im direkten Wettbewerb mit günstigeren chinesischen Anbietern den Ausschlag gab.

Dieser technologische Vorsprung war nötig. In den vergangenen Quartalen lastete auf dem Kurs die Sorge, Siemens könnte in Schlüsselmärkten Asiens zunehmend an staatlich gestützte Konkurrenz aus China verlieren. Der Vietnam-Zuschlag demonstriert nun die Preissetzungsmacht durch Innovation – zumindest in Projekten, bei denen Nachhaltigkeit und Betriebskosten eine zentrale Rolle spielen.

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Gegenwind aus Washington

Die Freude über den Auftragserfolg wird allerdings durch neue geopolitische Risiken gedämpft. Berichten zufolge hat die US-Regierung Siemens namentlich im Rahmen verschärfter handelspolitischer Maßnahmen gegen die EU erwähnt. Details zu konkreten Restriktionen blieben zunächst aus, doch die bloße Nennung reichte, um die Kursgewinne im frühen Handel zu begrenzen.

Analystenlager gespalten

Während Goldman Sachs mit einem Kursziel von 246 Euro und Jefferies sogar mit 277 Euro klar auf Wachstumspotenzial setzen, mahnt Barclays zur Vorsicht. Die britische Bank bestätigte Anfang Dezember ihre "Underweight"-Einstufung mit Ziel 195 Euro – ein Signal für erwartete Underperformance, wenn auch keine explizite Verkaufsempfehlung.

Der Markt folgt heute der optimistischen Mehrheit. Mit Blick auf die anstehenden Quartalszahlen am 12. Februar 2026 dürfte entscheidend sein, ob Siemens weitere operative Erfolge vorweisen kann – insbesondere in der Digital Industries-Sparte, die zuletzt unter Nachfrageschwäche litt.

Charttechnisch unter Beobachtung

Die Aktie kämpft derzeit um die Stabilisierung oberhalb von 230 Euro. Ein nachhaltiger Ausbruch über 234 Euro könnte den Weg für einen Test der 240-Euro-Marke ebnen. Anleger sollten die kommenden Tage genau beobachten: Weitere Details zum Auftragsvolumen aus Vietnam sowie konkretere Statements aus Washington könnten kurzfristig für Bewegung sorgen.

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