Siemens schließt das Geschäftsjahr 2025 mit Rekordergebnis ab und setzt gleichzeitig ein klares Signal in Richtung grüne Logistik bei Mobility. Der neue Vertrag mit DHL in Großbritannien und die starken Jahreszahlen liefern dem DAX-Titel Rückenwind – doch wie solide ist dieses Fundament für 2026?

Rekordgewinn stützt die Story

Die finalen Zahlen für das zum 30. September 2025 beendete Geschäftsjahr fallen deutlich besser aus als viele vorsichtigere Prognosen.

  • Gewinn nach Steuern: +16 % auf 10,4 Mrd. Euro (Rekordwert)
  • Umsatz: Anstieg auf 78,9 Mrd. Euro trotz schwierigem Umfeld
  • Fokus: Hochmargige Digital- und Infrastrukturgeschäfte

Der kräftige Gewinnsprung zeigt, dass die strategische Ausrichtung auf Digitalisierung und Infrastruktur greift. Siemens löst sich damit weiter von klassischen, stark zyklischen Industriebereichen und positioniert sich klarer als Tech- und Plattformanbieter für Industrie 4.0 und smarte Infrastruktur.

Die Aktie hat diese Entwicklung bereits vorweggenommen. In den letzten Wochen legte der Kurs deutlich zu und notiert mit einem Schlusskurs von 280,25 US‑Dollar nur rund 3 % unter dem 52‑Wochen-Hoch bei 287,96 US‑Dollar. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von gut 48 % zu Buche – ein Wert, der die fundamentale Verbesserung widerspiegelt.

Siemens Mobility: Logistik-Deal mit ESG-Effekt

Operativ rückt zum Jahresende besonders Siemens Mobility in den Vordergrund. Für das britische Geschäft übernimmt künftig DHL Supply Chain die Transportlogistik. Der Vertrag umfasst:

  • Belieferung von Depots und Wartungsstandorten
  • Versorgung mit kritischen Schienenfahrzeugkomponenten
  • Nutzung der Distributionszentren Kettering und Goole als zentrale Hubs

Der Schritt ist gleich doppelt relevant. Zum einen geht es um Effizienz im Service-Geschäft: Die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist im Bahnsektor ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und stützt die hohen Margen im Servicebereich. Durch professionelles Outsourcing an DHL soll dieser Vorteil stabilisiert und ausgebaut werden.

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Zum anderen zielt Siemens mit der Umstellung der Logistikflotte auf hydriertes Pflanzenöl (HVO) klar auf Nachhaltigkeit ab. Der Einsatz dieses Kraftstoffs soll die CO₂-Emissionen in der Lieferkette um rund 80 % senken. Das verbessert nicht nur das eigene ESG-Profil, sondern passt in die Strategie, als Anbieter grüner Industrielösungen nicht nur über Produkte, sondern auch in den eigenen Prozessen Maßstäbe zu setzen.

Bewertung, Kursbild und Termine

Fundamental wirkt der Rekordgewinn als Rückhalt für die aktuelle Bewertung. Charttechnisch zeigt sich der Titel stabil:

  • Kurs nahe 52‑Wochen-Hoch
  • Deutlicher Abstand zu den Durchschnittslinien (rund 24 % über 200‑Tage-Durchschnitt bei 225,16 US‑Dollar)
  • RSI um 49, also kein akutes Überhitzungssignal

Trotz des leichten Rückgangs am Freitag (-2,68 %) bleibt der mittelfristige Aufwärtstrend intakt. Auf 30‑Tage-Sicht steht ein Plus von knapp 23 %, seit Jahresanfang sogar knapp 49 %.

Für 2026 rücken nun konkrete Termine in den Vordergrund:

  • 12. Februar 2026: Ordentliche Hauptversammlung in München
  • 13. Februar 2026: Ex-Dividenden-Tag – angesichts des Nettoergebnisses von 10,4 Mrd. Euro erwarten Marktbeobachter eine spürbare Anhebung der Ausschüttung
  • Q1-Zahlen Geschäftsjahr 2026: Hier wird sich zeigen, ob der starke Auftragseingang der vergangenen Monate bereits deutlich im Umsatz ankommt

Fazit: Gut gerüstet für 2026

Mit dem Rekordgewinn, dem klaren Fokus auf margenstarke Digital- und Infrastrukturgeschäfte und operativen Verbesserungen bei Siemens Mobility startet der Konzern mit solider Basis in das neue Geschäftsjahr. Der Logistik-Deal mit DHL stärkt zugleich Effizienz und Nachhaltigkeitsprofil. Entscheidend wird 2026 vor allem sein, ob die starke Nachfrage zügig in weiter wachsendem Umsatz und stabilen Margen sichtbar bleibt – die Ausgangsposition dafür ist so gut wie seit Jahren nicht mehr.

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