Siemens Aktie: 5.000 Jobs weg!
Siemens Aktie: 5.000 Jobs weg!
Während Siemens solide Quartalszahlen präsentiert und die Dividende erhöht, plant CEO Roland Busch einen radikalen Kahlschlag: Bis zu 5.000 Stellen in der Automatisierungssparte stehen auf der Kippe. Ein 46-prozentiger Gewinneinbruch im einstigen Vorzeigebereich Digital Industries zwingt den Konzern zu drastischen Maßnahmen. Wie passt das zusammen – und was bedeutet das für die Zukunft des Industriegiganten?
Quartalszahlen: Stark, aber mit Schatten
Das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2024 zeigt Siemens von zwei Seiten. Die Aufträge kletterten auf vergleichbarer Basis um 10 Prozent, der Umsatz legte um 2 Prozent zu. Nominal erreichte der Konzern 22,9 Milliarden Euro an Aufträgen bei einem Umsatz von 20,8 Milliarden Euro.
Besonders beeindruckend: Der Free Cash Flow belief sich im Schlussquartal auf 5,0 Milliarden Euro. Übers Gesamtjahr betrachtet generierte Siemens starke 9,5 Milliarden Euro an freien Mitteln – ein Beleg für die solide Liquiditätsstärke. Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:
- Industrial Business Profit: 3,1 Milliarden Euro bei einer Marge von 15,5 Prozent
- Nettogewinn: 2,1 Milliarden Euro
- Gewinn je Aktie (EPS): 2,42 Euro (bereinigt 2,57 Euro)
- Book-to-Bill-Verhältnis: Solide 1,10
Doch hinter den Zahlen verbirgt sich ein Problem: Während Bereiche wie Smart Infrastructure und Mobility florieren, kämpft die Automatisierungssparte mit massiven Schwierigkeiten.
Automation in der Krise: „Re-Engineering" nötig
CEO Roland Busch sprach Klartext: „Manchmal müssen wir Re-Engineering betreiben, weil sich die Entwicklungen nicht so positiv gestalteten, wie wir sie erwartet hatten." Die Zahlen sprechen für sich – ein Gewinneinbruch von 46 Prozent im Flaggschiff-Bereich Digital Industries lässt keine andere Wahl.
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Der geplante Stellenabbau betrifft einen „niedrig- bis mittleren vierstelligen Bereich" – konkret bis zu 5.000 der weltweit 70.000 Mitarbeiter in der Automatisierungssparte. Eine exakte Zahl steht noch aus, doch die Richtung ist klar: Siemens muss seine Kostenstruktur anpassen.
Kann die Sparte wieder auf Kurs gebracht werden? Busch sieht langfristiges Potenzial, verweist auf schrumpfende Bevölkerungen und den niedrigen Automatisierungsgrad bei kleinen und mittleren Unternehmen. Kurzfristig bleibt die Lage jedoch angespannt.
Altair-Deal: 10,6 Milliarden Dollar für die Zukunft
Parallel zur Restrukturierung setzt Siemens auf Wachstum durch Zukäufe. Die Übernahme von Altair Engineering für 10,6 Milliarden US-Dollar soll die Führungsposition in industrieller Software und KI zementieren. „Die geplante Akquisition von Altair stärkt unsere Führungsposition in industrieller Software und KI", betonte Busch. Der Abschluss ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.
Diese Strategie birgt Chancen, aber auch Risiken. Gelingt die Integration und bringt Altair die erhofften Synergien? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Rechnung aufgeht.
Dividende steigt trotz Sparmaßnahmen
Trotz der angekündigten Entlassungen schlägt der Vorstand eine Dividendenerhöhung auf 5,20 Euro je Aktie vor – eine Rendite von 2,9 Prozent. CFO Ralf P. Thomas verwies auf die „stringente Kapitalallokation" und die robuste Bilanz als Basis für kontinuierliche Investitionen.
Ausblick 2025: Vorsichtig optimistisch
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 erwartet Siemens moderates Wachstum, belastet durch geopolitische Unsicherheiten und Handelskonflikte:
- Digital Industries: Umsatzveränderung -6% bis +1%, Gewinnmarge 15-19%
- Smart Infrastructure: Umsatzwachstum 6-9%, Gewinnmarge 17-18%
- Mobility: Umsatzwachstum 8-10%, Gewinnmarge 8-10%
Konzernweit peilt Siemens ein Umsatzplus von 3-7 Prozent an. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 10,40 und 11,00 Euro liegen.
Transformation unter Druck
Siemens steckt mitten im Umbau. Während die operative Stärke des Konzerns unbestritten ist – die Liquiditätsgenerierung bleibt exzellent – zeigen die Schwierigkeiten in der Automation, dass strukturelle Anpassungen unvermeidbar sind. Die erhöhte Dividende signalisiert Zuversicht, doch die nächsten Quartale werden entscheidend sein. Gelingt die Restrukturierung der Automatisierungssparte? Zahlt sich die teure Altair-Übernahme aus?
Mit einem Schlusskurs von 240,35 Euro liegt die Aktie rund 37 Prozent über ihrem 52-Wochen-Tief. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Siemens die Transformation meistert – oder ob weitere Hiobsbotschaften folgen.
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