Siemens Aktie: 35-Milliarden-Paukenschlag!

Siemens plant einen der größten Konzernumbau-Schritte seiner Geschichte: Die 71-Prozent-Beteiligung an der Medizintechnik-Tochter Healthineers soll direkt an die Aktionäre ausgegeben werden – ein Volumen von rund 35 Milliarden Euro. Was nach einer trockenen Umstrukturierung klingt, könnte die Machtverhältnisse im deutschen Technologiesektor nachhaltig verschieben. Die Frage ist: Wird aus dem Industriegiganten endlich der fokussierte Tech-Champion, den Investoren seit Jahren fordern?

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Sachdividende statt Börsengang – ungewöhnlicher Schachzug

Laut Bloomberg-Bericht bereitet Siemens eine direkte Ausgabe der Healthineers-Anteile als Sachdividende vor. Bereits in der kommenden Woche, möglicherweise am 13. November bei der Q4-Präsentation, könnte die offizielle Ankündigung erfolgen. Für den deutschen Markt ist dieser Ansatz ungewöhnlich:

  • Direkter Zugang für Aktionäre: Siemens-Investoren erhalten Healthineers-Anteile ins Depot – ohne Verkauf oder Cashflow-Abfluss
  • Steuervorteil: Nach ersten Gesprächen mit Behörden würde die Sachdividende keine wesentliche Steuerbelastung für Investoren schaffen
  • Strategische Klarheit: Klare Trennung zwischen Industrie-Tech und Medizintechnik
  • Bewertungstransparenz: Beide Unternehmen werden unabhängig vom Markt bewertet

Der Schritt passt zur "ONE Tech Company"-Strategie, mit der Siemens sich radikal auf Industrie, Infrastruktur und Mobilität konzentrieren will. Doch warum gerade jetzt?

Healthineers unter Druck – strategische Belastung?

Die Antwort könnte im schwachen Abschneiden der Medizintechnik-Tochter liegen. Am 5. November brachen die Healthineers-Anteile um 12 Prozent ein – enttäuschende Q4-Zahlen trafen auf ein angespanntes Marktumfeld. Die Probleme sind gravierend:

Zollbelastung explodiert: Für 2026 erwartet Healthineers eine Zollbelastung von 400 Millionen Euro, eine Verdopplung gegenüber 2025. Die verschärfte US-Handelspolitik trifft das Unternehmen direkt.

China-Geschäft schwächelt: Der wichtige asiatische Markt entwickelt sich schleppend – ausgerechnet in einem Segment, das für Wachstum sorgen sollte.

Moderate Prognose: Das erwartete Umsatzwachstum von 5-6 Prozent und ein bereinigter Gewinn je Aktie zwischen 2,20 und 2,40 Euro enttäuschen ambitionierte Investoren.

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Für Siemens wird Healthineers damit zunehmend zur strategischen Belastung: Während der Mutterkonzern mit Übernahmen wie Altair Engineering (10,6 Milliarden Dollar) und Dotmatics (5,1 Milliarden Dollar) aggressiv in industrielle Software investiert, bremst die schwächelnde Medizintechnik-Tochter die Wachstumsdynamik.

Der neue Siemens: Fokus auf digitale Industrie

Die geplante Abspaltung ist mehr als eine buchhalterische Übung – sie markiert den finalen Schritt zur Transformation. Siemens hat in den vergangenen Jahren konsequent nicht-strategische Bereiche abgestoßen. Mit dem Healthineers-Spinoff bleibt ein schlanker, hochprofitabler Technologiekonzern übrig:

Industrielle Software: Die Milliardenübernahmen zielen auf die Digitalisierung der Fertigung – ein Markt mit strukturellem Wachstum.

Infrastruktur & Mobilität: Kernkompetenz in Zeiten von Energiewende und Verkehrswende.

Höhere Bewertung: Ein fokussierter Tech-Player könnte höhere Multiplikatoren rechtfertigen als ein diversifizierter Mischkonzern.

Analysten bewerten die Pläne grundsätzlich positiv. Die strategische Flexibilität steigt, gleichzeitig erhalten Aktionäre direkten Zugang zu beiden Unternehmen – wer will, kann Healthineers behalten, wer die Medizintechnik-Perspektive nicht teilt, verkauft.

13. November: Der Tag der Wahrheit?

Bei der Q4-Präsentation und der "Siemens ONE Tech - Strategy & Results 2025"-Veranstaltung am 13. November werden Investoren gespannt auf Details achten:

  • Zeitlicher Ablauf der Transaktion
  • Steuerliche Behandlung für verschiedene Aktionärsgruppen
  • Zukunftsstrategie des verbleibenden Siemens-Konzerns
  • Auswirkungen auf Dividendenpolitik

Die Siemens-Aktie steht mit einem Plus von 27,48 Prozent seit Jahresbeginn gut da. Ob der Spinoff zusätzliche Kursfantasie entfacht, hängt von der konkreten Ausgestaltung ab. Doch eines ist klar: Siemens zeigt, dass es auch vor 35-Milliarden-Transaktionen nicht zurückschreckt, wenn es um die strategische Neuausrichtung geht. Der Industriegigant will endlich als das wahrgenommen werden, was er sein will – ein reiner Technologie-Champion.

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