Eigentlich sollte der Rückzug der großen Ölkonzerne aus Nigeria reibungslos verlaufen. Doch die Realität sieht anders aus: Über Nacht hat die nigerianische Regulierungsbehörde NUPRC eine bereits genehmigte Transaktion im Shell-Joint-Venture gestoppt. Der Grund? Der Käufer kann seine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen. Was bedeutet das für Shell und andere Konzerne, die ihre Onshore-Assets in der Region loswerden wollen?

Regulierer greift hart durch

Die Nigerian Upstream Petroleum Regulatory Commission (NUPRC) hat ihre Zustimmung zum geplanten Verkauf von TotalEnergies' 10-Prozent-Anteil am Shell Petroleum Development Company of Nigeria Limited (SPDC) Joint Venture zurückgezogen. Der Käufer Chappal Energies konnte die geforderten finanziellen Zusicherungen nicht einhalten – ein klares Signal der nigerianischen Behörden.

Das SPDC Joint Venture ist ein Kernstück der nigerianischen Onshore-Ölproduktion. Die Struktur zeigt die komplexen Eigentumsverhältnisse in der Region:

  • Nigerian National Petroleum Company Limited: 55%
  • Shell: 30% (bereits verkauft im März 2025)
  • TotalEnergies: 10% (Verkauf nun gestoppt)
  • Eni: 5%

Wendepunkt in der Divestment-Strategie

Der Stopp der TotalEnergies-Transaktion ist symptomatisch für einen breiteren Wandel. Jahrelang verkauften internationale Ölkonzerne wie Shell, ExxonMobil und Eni ihre Onshore-Assets im Niger-Delta, um sich auf profitablere Tiefwasser-Projekte zu konzentrieren. Die Gründe sind offensichtlich: Öldiebstahl, Pipeline-Sabotage und wachsende Umwelthaftungsrisiken machten diese Assets zu einem Problemfeld.

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Doch Nigeria macht den Konzernen einen Strich durch die Rechnung. Die Regulierungsbehörden prüfen potenzielle Käufer mittlerweile mit der Lupe – technische Kompetenz und finanzielle Ausstattung müssen stimmen. Der gescheiterte Chappal-Deal sendet eine unmissverständliche Botschaft: Nur kapitalkräftige und erfahrene Unternehmen bekommen grünes Licht.

Shell hält Kurs bei Aktionärsrenditen

Parallel zu den nigerianischen Turbulenzen setzt Shell sein Aktienrückkaufprogramm konsequent fort. Erst gestern kaufte der Konzern weitere Aktien zur Einziehung zurück – Teil des im Juli angekündigten Programms, das bis Oktober läuft.

Die Quartalszahlen am 30. Oktober werden zeigen, wie Shell mit den regulatorischen Herausforderungen in Nigeria und der stockenden Divestment-Strategie umgeht. Anleger werden besonders auf das Management-Kommentar zur operativen Lage in der Region achten.

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