In Walldorf braut sich ein gewaltiger Sturm zusammen. Das Bundeskartellamt hat den Software-Giganten ins Visier genommen, ausgelöst durch massive Beschwerden des einstigen Partners und jetzigen Konkurrenten Celonis. Der Vorwurf wiegt schwer: Systematische Abschottung, um Wettbewerber beim Zugriff auf essenzielle Kundendaten auszubremsen. Droht dem Konzern nun ein langwieriger Rechtsstreit, der die Cloud-Strategie ins Wanken bringt?

Schwere Vorwürfe aus den eigenen Reihen

Die Nachricht schlug am Freitag wie eine Bombe ein: Die Wettbewerbshüter prüfen einen Anfangsverdacht gegen SAP. Besonders brisant ist dabei der Absender der Kritik. Mit dem deutschen "Decacorn" Celonis attackiert ein Schwergewicht der Process-Mining-Szene den Marktführer. Im Kern geht es um die Behauptung, SAP würde bei neueren Produktgenerationen wie S/4HANA künstliche Hürden errichten, um externe Analysesoftware zu benachteiligen.

Für CEO Christian Klein kommt dieser Konflikt zur Unzeit. Seine aggressive "Rise with SAP"-Strategie zielt genau darauf ab, Kunden tiefer in das eigene Ökosystem zu integrieren – ein Vorgehen, das nun rechtlich auf dem Prüfstand steht.

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Die Faktenlage im Überblick:

  • Der Vorwurf: Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung durch technische oder lizenzrechtliche Verengung der Schnittstellen.
  • Das Ziel: Kritiker vermuten, SAP wolle eigene Lösungen (wie Signavio) gegenüber Drittanbietern bevorzugen.
  • Das Risiko: Sollte das Kartellamt ein formelles Verfahren eröffnen, drohen Auflagen zur Öffnung der Plattformen, was die Margen im eigenen Analyse-Geschäft belasten könnte.

Bodenbildung oder weiterer Absturz?

Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten. Die Unsicherheit über ein mögliches Kartellverfahren drückte die Stimmung spürbar. Dass die Aktie den Handel am Freitag bei 206,00 Euro beendete, ist mehr als nur ein charttechnischer Warnschuss.

Der Titel notiert damit in gefährlicher Nähe zum erst am Mittwoch markierten 52-Wochen-Tief von 203,80 Euro. Der Abstand zu dieser kritischen Unterstützung beträgt gerade einmal noch knapp über einen Prozentpunkt. Ein Bruch dieser Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.

Auch im größeren Bild zeigt sich die Nervosität der Investoren: Seit Jahresanfang summieren sich die Verluste mittlerweile auf rund 13 Prozent. Das "Legal Risk", das man bisher eher von US-Tech-Riesen wie Google oder Microsoft kannte, ist nun auch im DAX angekommen.

Fazit: Störfeuer bremst Erholung

Solange unklar ist, ob aus der Vorprüfung ein offizielles Verfahren wird, dürfte die Aktie gehemmt bleiben. Analysten warnen vor erhöhter Volatilität, da regulatorische Eingriffe oft tiefgreifende Anpassungen am Geschäftsmodell erzwingen. Für Anleger bedeutet das: Das fundamentale Cloud-Wachstum tritt vorerst in den Hintergrund, während der Blick gespannt nach Bonn zum Kartellamt gerichtet bleibt. Kann SAP die Wogen glätten oder steht eine schmerzhafte Strukturdebatte bevor?

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