SAP Aktie: Kartellamt ermittelt!
Der Software-Riese SAP gerät zunehmend unter Druck: Das Bundeskartellamt prüft eine brisante Beschwerde wegen mutmaßlichem Missbrauch der Marktmacht. Ausgerechnet ein ehemaliger Partner wirft dem DAX-Konzern vor, den Wettbewerb systematisch zu behindern. Gleichzeitig versucht SAP-Chef Christian Klein, mit Zugeständnissen an die EU-Kommission Schlimmeres zu verhindern. Droht jetzt eine teure Rechnung aus Brüssel und Bonn?
Ex-Partner schlägt zurück: Celonis erhebt schwere Vorwürfe
Die Münchner Firma Celonis, einst enger Verbündeter im SAP-Ökosystem, hat beim Bundeskartellamt eine offizielle Beschwerde eingereicht. Der Kernvorwurf: SAP nutze seine dominante Stellung bei ERP-Systemen aus, um die eigene Process-Mining-Lösung SAP Signavio unfair zu bevorzugen.
Die Anschuldigungen wiegen schwer:
- Erschwerter Zugang zu kritischen Kundendaten für Celonis-Lösungen
- Streichung von Celonis-Produkten aus offiziellen SAP-Preislisten
- Systematische Benachteiligung des ehemaligen Partners im Vertriebskanal
Besonders pikant: Celonis galt lange als Vorzeige-Partner in SAPs "App Center". Erst nach der Signavio-Übernahme 2021 drehte sich das Verhältnis um 180 Grad – SAP wurde vom Partner zum direkten Konkurrenten. Die Bonner Behörde prüft nun die Einleitung eines förmlichen Verfahrens.
Proaktive Schadensbegrenzung in Brüssel
Parallel läuft bereits ein weiteres Verfahren auf EU-Ebene. Hier geht es um Vorwürfe, SAP behindere den Wettbewerb im Wartungs- und Supportmarkt für On-Premise-Software. Die Walldorfer haben der Europäischen Kommission vergangene Woche konkrete Zugeständnisse angeboten:
- Transparentere Gebührenstrukturen für Wartungsverträge
- Abbau von Hürden beim Wechsel zu Konkurrenzanbietern
- Klarere Lizenzierungsbedingungen
Die schnelle Bereitschaft zu Kompromissen verrät: Das Management will einer potenziell hohen Geldbuße zuvorkommen. Historisch gesehen ist SAP kein Neuling in Kartellverfahren – schon die "Indirect Access"-Affäre sorgte für juristischen Gegenwind.
KI-Offensive als Gegenprogramm
Als positiven Kontrapunkt präsentierte CEO Christian Klein eine erweiterte Partnerschaft mit dem französischen KI-Spezialisten Mistral AI. Die Sprachmodelle des Pariser Champions werden künftig direkt auf der SAP Business Technology Platform laufen – ein strategischer Schachzug mit doppeltem Boden.
Zum einen demonstriert SAP damit technologische Innovationskraft. Zum anderen bedient die Kooperation geschickt den "Sovereign AI"-Trend: Europäische Kunden erhalten datenschutzkonforme KI-Lösungen, ohne auf US-Anbieter angewiesen zu sein. In Zeiten verschärfter Regulierung ein kluger Zug.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann die KI-Offensive die Unsicherheit durch die laufenden Kartellverfahren kompensieren? Die nächsten Quartalszahlen am 29. Januar 2026 werden zeigen, ob Klein seine Cloud-Strategie trotz regulatorischem Gegenwind durchziehen kann. Bis dahin dürfte die Volatilität erhöht bleiben – zumal sich die Ermittlungen des Bundeskartellamts erst am Anfang befinden.
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