Der EC Red Bull Salzburg kassierte am Freitagabend eine bittere 1:2-Heimniederlage gegen HK SŽ Olimpija Ljubljana. Die "Eisbullen" dominierten zwar das Spiel, scheiterten aber wieder an der mangelnden Chancenverwertung. Es ist bereits die dritte Niederlage in Folge für den amtierenden Meister der win2day ICE Hockey League.

Die Mannschaft von Trainer Manny Viveiros setzte die Gäste von Beginn an unter Druck, ließ aber unzählige Torchancen liegen. Ljubljana nutzte dagegen seine wenigen Möglichkeiten eiskalt: Blaz Gregorc brachte die Slowenen bereits in der 10. Minute in Führung.

Späte Wende zum Schlechteren

Auch im zweiten Drittel bestimmten die Red Bulls das Geschehen, scheiterten aber immer wieder am starken slowenischen Torwart Lukas Horak. Die 2.635 Zuschauer in der heimischen Eisarena wurden zunehmend unruhig.

Die Erlösung schien im Schlussdrittel zu kommen: Kapitän Thomas Raffl glich in der 51. Minute in Unterzahl verdient zum 1:1 aus. Doch nur drei Minuten später nutzte Zane Boychuk einen groben Abwehrfehler der Salzburger eiskalt aus und stellte den Sieg für Ljubljana sicher.

Achillesferse Chancenverwertung

Die Heimpleite offenbart das größte Problem des Serienmeisters: Die Effizienz vor dem gegnerischen Tor stimmt nicht. Obwohl Salzburg das Spiel über weite Strecken dominierte und sich hochkarätige Chancen erarbeitete, fehlte die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.

Die Folgen sind bereits spürbar:
* Salzburg fällt auf den sechsten Tabellenplatz zurück
* Ljubljana klettert an die Tabellenspitze
* Sieben Niederlagen im Oktober verschärfen die Krise

Liga wird immer enger

Die Niederlage des amtierenden Meisters zeigt: Der Kampf um die Playoff-Plätze wird in dieser Saison härter denn je. Teams wie Ljubljana, der HC Pustertal und der EC-KAC zeigen sich in bestechender Form und machen deutlich, dass jeder Punktverlust schwer wiegt.

Für die Red Bulls markiert das Spiel den Abschluss vor der Länderspielpause. Zeit, die das Team dringend braucht, um die jüngsten Rückschläge zu analysieren und sich neu zu sammeln.

Champions League als nächste Bewährungsprobe

Nach der Nationalteampause wartet bereits die nächste große Herausforderung: Am 12. November steht das Champions Hockey League-Achtelfinal-Hinspiel gegen den ERC Ingolstadt an. In der heimischen Liga geht es zwei Tage später bei den Graz99ers weiter.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Meister die richtigen Lehren aus seinem "Monat des Grauens" gezogen hat. Ohne eine deutliche Steigerung der Chancenverwertung wird die Titelverteidigung zur Herkulesaufgabe.