Salesforce liefert solide Quartalszahlen und erhöht die Prognose – doch der Markt bleibt merkwürdig kühl. Während das Unternehmen mit seiner KI-Offensive beeindruckt und eine milliardenschwere Akquisition ankündigt, zögern Investoren offenbar noch mit der Euphorie. Was steckt hinter dieser Zurückhaltung?

KI-Turbo zeigt Wirkung

Das Cloud-Softwareunternehmen konnte im ersten Quartal einen Umsatz von 9,83 Milliarden Dollar verbuchen, ein Plus von 8 Prozent im Jahresvergleich. Noch beeindruckender: Der Gewinn pro Aktie lag mit 2,58 Dollar über den Analystenerwartungen. Besonders die KI- und Data-Cloud-Sparte entwickelt sich zum Wachstumstreiber – mit einer jährlichen wiederkehrenden Umsatzrate von rund einer Milliarde Dollar und einem Zuwachs von über 120 Prozent.

Die Zahlen sprechen eigentlich für sich:

• Die Data-Cloud-Plattform verwaltet mittlerweile 22 Billionen Datensätze (+175%)
• Die im Oktober eingeführte Agentforce-Lösung hat bereits 8.000 Deals generiert
• Die Prognose für das Gesamtjahr wurde leicht nach oben korrigiert

Milliarden-Deal und Analysten-Zwiespalt

Trotz der positiven Entwicklung reagierten die Märkte zunächst verhalten. Ein möglicher Grund: Die geplante Übernahme des Datenunternehmens Informatica für stolze 8 Milliarden Dollar. Zwar soll das Geschäft die KI-Kompetenzen von Salesforce stärken, doch Großakquisitionen bergen immer Risiken.

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Die Analystenmeinungen sind gespalten: Während die Royal Bank of Canada ihr Kursziel von 420 auf 275 Dollar senkte und auf "Sector Perform" zurückstufte, halten die meisten Experten weiterhin an einer "Moderate Buy"-Empfehlung fest.

Institutionelle Investoren setzen Zeichen

Interessant ist das Verhalten der Großinvestoren: Während einige wie Secure Asset Management ihre Positionen deutlich ausbauten, reduzierten andere wie Nixon Peabody Trust ihre Anteile. Insgesamt halten institutionelle Anleger jedoch weiterhin über 80 Prozent der Aktien – ein klares Vertrauensvotum in die langfristige Strategie.

Die Salesforce-Aktie notiert aktuell bei rund 230 Euro und hat seit Jahresbeginn deutlich an Boden verloren. Ob die starken KI-Zahlen und die ambitionierte Akquisitionsstrategie den Abwärtstrend stoppen können, bleibt die spannende Frage für Anleger.

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