Der Essener Energiekonzern überrascht mit einem milliardenschweren Schachzug, der selbst erfahrene Analysten ins Schwärmen bringt. Apollo Global Management pumpt 3,2 Milliarden Euro in RWEs Netz-Beteiligung Amprion – doch RWE behält die Kontrolle und kassiert das Geld im Voraus. Ist das der perfekte Deal oder verstecken sich Risiken hinter der scheinbar genialen Konstruktion?

Der 3,2-Milliarden-Coup: Geld ohne Kontrollverlust

Was RWE gestern verkündete, klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Der US-Finanzriese Apollo stellt 3,2 Milliarden Euro für RWEs 25,1-Prozent-Anteil am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion zur Verfügung. Der Clou: RWE gibt die operative Kontrolle nicht ab, sondern gründet ein Joint Venture, das es selbst führt.

Das Kapital fließt über die kommenden zehn Jahre in Amprions Investitionsprogramm – entscheidend für den Ausbau der deutschen Stromnetze von Nord nach Süd. Für RWE bedeutet das: Liquidität im Voraus, Kontrolle behalten, weiter von stabilen Netzrenditen profitieren.

Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden, sofern die Behörden grünes Licht geben.

Analystenbegeisterung: "Komplex, aber genial"

Die Wall-Street-Bank JPMorgan fasste den Deal treffend zusammen: "komplex", aber voraussichtlich positiv für Anleger. Die Bestätigung des "Overweight"-Ratings folgte prompt. Auch andere Häuser zeigten sich beeindruckt:

  • Bernstein Research hatte RWE bereits Anfang September auf "Outperform" hochgestuft
  • Jefferies und UBS äußerten sich ebenfalls positiv zur Transaktion
  • Der Tenor: RWE löst geschickt das Dilemma zwischen stabilen Netzrenditen und Wachstumskapital

Strategisches Meisterstück oder Notlösung?

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Hinter dem komplexen Konstrukt steckt ein fundamentales Problem: RWE will gleichzeitig vom stabilen, regulierten Netzgeschäft profitieren und Milliarden in die "Growing Green"-Strategie pumpen. Wind, Solar und Batteriespeicher verschlingen Kapital – da störte die kapitalintensive Amprion-Beteiligung.

Die Lösung ist raffiniert: Statt Amprion komplett zu verkaufen, holt sich RWE einen Finanzpartner ins Boot. Apollo trägt die Investitionslast, RWE behält Einfluss und Erträge. Das freigewordene Kapital kann nun in das profitable Renewables-Geschäft fließen.

Doch bleibt die Frage: Warum überlässt Apollo dem deutschen Konzern so bereitwillig die Kontrolle über ein Multi-Milliarden-Investment?

Aktie mit neuem Schwung

Die Börse honorierte den Schachzug bereits gestern mit deutlichen Kursgewinnen. Nach der Schwächephase im August scheint RWE wieder Fahrt aufzunehmen – die Aktie überwand wichtige charttechnische Widerstände und notiert aktuell bei 35,74 Euro.

Zusätzlicher Kurstreiber: Das laufende Aktienrückkaufprogramm, das RWE parallel fortsetzt. Ein Signal des Managements, dass man der eigenen Strategie vertraut.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob RWEs Finanz-Schachzug wirklich so genial ist, wie er auf den ersten Blick erscheint.

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