RTL Group Aktie: Radikalumbau
RTL Group streicht 600 Stellen in Deutschland und setzt radikal auf Streaming. Der Traditionskonzern vollzieht den Schwenk weg vom linearen Fernsehen – während die Werbeeinnahmen im klassischen TV seit 2019 um über 20 Prozent eingebrochen sind, wächst die Streaming-Plattform RTL+ dynamisch. Die Börse reagierte nervös auf die Ankündigung.
Strukturbruch im deutschen Medienmarkt
Am 2. Dezember bestätigte RTL Deutschland, die größte Geschäftseinheit des Konzerns, den Abbau von rund 600 Vollzeitstellen. Das entspricht etwa zehn Prozent der 7.500 Beschäftigten in Deutschland. Betroffen sind alle Standorte und Bereiche – vom Flaggschiff RTL über Vox und den Nachrichtensender ntv bis zu Digital- und Printmarken wie GEO und Stern.
CEO Stephan Schmitter nannte die Maßnahmen "absolut notwendig", um die Wettbewerbsposition zu stärken. Der Medienmarkt durchlaufe einen "tiefgreifenden Wandel". Die Restrukturierung soll über ein Sozialabbauprogramm und Vorruhestandsregelungen abgewickelt werden.
Streaming als Rettungsanker
Die Zahlen belegen den Strategiewechsel: RTL+ ist von 800.000 zahlenden Abonnenten 2019 auf über 6,6 Millionen bis September 2025 gewachsen. Der Dienst soll 2026 profitabel werden – ein entscheidender Meilenstein. Parallel dazu schrumpfen die Einnahmen aus klassischer TV-Werbung kontinuierlich.
RTL Group hat die Jahresprognose bereits gesenkt:
- Umsatz: 6,0 bis 6,1 Milliarden Euro (zuvor ~6,45 Milliarden)
- Bereinigtes EBITA: rund 650 Millionen Euro (zuvor ~780 Millionen)
- Streaming-Verluste: auf etwa 50 Millionen Euro reduziert
Sky-Übernahme als Gegenstrategie
Der Stellenabbau erfolgt zeitgleich mit der geplanten Übernahme von Sky Deutschland von Comcast, angekündigt im Juni 2025. Die Fusion soll einen stärkeren europäischen Player gegen US-Rivalen wie Netflix schaffen. Die Transaktion steht unter Regulierungsvorbehalt und wird für 2026 erwartet.
Nach dem Verkauf von RTL Nederland an DPG Media für 1,1 Milliarden Euro im Juli plant der Konzern eine Dividende von 5 Euro je Aktie. Neun Analysten bewerten die Aktie durchweg mit "Hold" bei einem durchschnittlichen Kursziel von 36,11 Euro.
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