Die RTL Group zieht die Notbremse: Rund 600 Stellen sollen in Deutschland wegfallen – etwa zehn Prozent der Belegschaft. Die drastische Maßnahme ist die Konsequenz aus einem dramatischen Einbruch der TV-Werbeerlöse, der das Geschäftsmodell des Medienkonzerns an seinen Grundfesten erschüttert. Die Aktie verlor am Montag 1,72 Prozent und notierte gestern bei 32,90 Euro.

Einschnitte in allen Bereichen

Der Stellenabbau betrifft sämtliche Geschäftsbereiche von RTL Deutschland – von den Flaggschiffsendern RTL und VOX über den Nachrichtenkanal ntv bis hin zu Verwaltungsfunktionen. RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter bezeichnete die Maßnahme als "absolut notwendig". Hintergrund ist ein massiver Einbruch im deutschen TV-Werbemarkt, der in den ersten neun Monaten 2025 um neun bis zehn Prozent geschrumpft ist.

Die Folgen für die Ergebnisse sind erheblich: Bereits Mitte November musste RTL die Jahresprognose für das bereinigte EBITA von ursprünglich 780 Millionen Euro auf nur noch 650 Millionen Euro senken. Der aktuelle Personalabbau ist die operative Umsetzung dieser neuen Realität.

Während das klassische TV-Geschäft unter Druck steht, zeigt der Streamingdienst RTL+ Wachstum: Die Zahl der zahlenden Abonnenten stieg bis September 2025 um 17,4 Prozent auf 7,59 Millionen. Allerdings kann dieser Zuwachs den Rückgang der margenstärkeren TV-Werbeerlöse noch nicht kompensieren.

Umbau für die Sky-Integration

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Die Sparmaßnahmen sind auch Teil der Vorbereitung auf die Integration von Sky Deutschland. RTL hatte den Pay-TV-Anbieter im Juni 2025 für 150 Millionen Euro plus erfolgsabhängige Komponenten übernommen. Die regulatorische Genehmigung wird für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet.

Mit der Übernahme will RTL einen "nationalen Medien-Champion" schaffen, der den US-Streamingriesen Paroli bieten kann. Allerdings muss der Konzern bis zum Vollzug des Deals und der Realisierung der angepeilten Synergien von 250 Millionen Euro die Lücke zwischen schrumpfenden Traditionserlösen und investitionsintensivem Digitalwachstum überbrücken.

Marke von 32,50 Euro im Fokus

Die Verhandlungen mit den Betriebsräten über die Details des Stellenabbaus laufen. Entscheidend wird für Anleger sein, ob die Kosteneinsparungen die Margen im vierten Quartal 2025 stabilisieren können. Die Q4-Zahlen werden für März 2026 erwartet. Die regulatorische Entscheidung zur Sky-Übernahme steht in der ersten Jahreshälfte 2026 an.

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