RTL Group Aktie: Expansion auf Kosten der Rendite?

Der Medienkonzern RTL Group startet eine neue Offensive: Mit addressierbarer TV-Werbung will das Unternehmen kleine und mittelständische Betriebe als Kunden gewinnen – zunächst in Österreich. Während die Strategie auf dem Papier durchaus Sinn macht, stellt sich die Frage: Kann dieser Schritt die schwächelnden traditionellen Geschäftsbereiche kompensieren?
SME-Offensive: Kampf um neue Zielgruppen
RTL AdAlliance, die internationale Vermarktungseinheit von RTL Group, erweitert ihr Geschäft für kleine und mittelständische Unternehmen (SME) nach Österreich. Das Besondere: Lokale österreichische Firmen erhalten Zugang zu addressierbaren TV-Kampagnen – einer Technologie, die TV-Reichweite mit digitaler Zielgenauigkeit kombiniert.
"Mit der Expansion nach Österreich helfen wir kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei, sich auf der großen Leinwand mit kleinem Budget zu bewerben", erklärte Fabian Burgey, Director SME Business Europe bei RTL AdAlliance. Als erster Co-Selling-Partner fungiert die Full-Service-Marketing-Agentur heise regioconcept.
Die Zahlen sprechen für sich: 99,7 Prozent aller Unternehmen in Österreich sind SMEs – ein riesiger, bisher weitgehend ungenutzter Markt für TV-Werbung.
Doppelstrategie: Content-Schutz wird verstärkt
Parallel dazu baut RTL Luxembourg den Einsatz von Anti-Piraterie-Technologien aus. Das Unternehmen wird künftig die komplette "Streamkeeper"-Suite von Verimatrix nutzen, um seine wertvollen Motorsport-Inhalte zu schützen. Ein klares Signal, dass RTL den Schutz seiner Premium-Content-Erlöse intensiviert.
Analysten bleiben skeptisch
Trotz der strategischen Initiativen bestätigte die US-Analysefirma Bernstein Research ihr "Market-Perform"-Rating für RTL Group. Der Konsens unter Analysten bleibt überwiegend neutral – die meisten Institute vergeben ein "Hold"- oder "Market-Perform"-Rating.
Transformation unter Zeitdruck
Die heutigen Ankündigungen fügen sich in RTL Groups größere Transformationsstrategie ein. Nach dem Verkauf von RTL Nederland für 1,1 Milliarden Euro und der geplanten Übernahme von Sky Deutschland kämpft der Konzern darum, sein Streaming-Geschäft zu stärken und neue Erlösquellen zu erschließen.
Die Marktbedingungen stimmen durchaus optimistisch: Laut VAUNET, dem deutschen Medienverband, stiegen die Erlöse aus Pay-TV und kostenpflichtigen Video-on-Demand-Diensten in Deutschland 2024 um etwa sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg um fünf Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro erwartet.
Entscheidend wird jedoch sein, ob RTL die regulatorische Genehmigung für die Sky Deutschland-Übernahme erhält – ein Eckpfeiler der Strategie zur Konkurrenzfähigkeit mit globalen Streaming-Riesen.
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