RTL Group greift nach der Streaming-Vorherrschaft in Europa – und die Börse jubelt. Mit der Übernahme von Sky Deutschland, Österreich und der Schweiz schmiedet der Medienkonzern einen europäischen Streaming-Champion, der es mit den US-Giganten aufnehmen kann. Doch der Deal hat es in sich: Neben einer cleveren Finanzierung lockt die Aussicht auf Millionen neuer Abonnenten und exklusive Sportrechte.

Machtpoker im Streaming-Markt

Der strategische Schachzug vereint Sky's Premium-Sportinhalte wie Formel 1 und Bundesliga mit RTL's Entertainment-Stärke. Die kombinierten Plattformen RTL+ und WOW sollen künftig über 11,5 Millionen Abonnenten erreichen – eine kritische Masse, um gegen Netflix & Co. zu bestehen.

Finanziell sprechen die Zahlen für sich:

  • Kombinierte Pro-Forma-Umsätze 2024: 4,6 Mrd. € (nur DACH) bzw. 8,2 Mrd. € (RTL-Gruppe)
  • Erwartete Synergien: 250 Mio. € jährlich
  • 45% der Umsätze aus Abo-Modellen

Clevere Deal-Struktur begeistert Investoren

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Besonders innovativ: Die variable Komponente der Übernahme. Neben 150 Mio. € Sofortzahlung an Comcast könnte bis zu 377 Mio. € zusätzlich fließen – aber nur, wenn die RTL-Aktie bis 2026 über 41 € steigt. Ein Maximum von 70 € pro Aktie ist gedeckelt. Diese Ausrichtung auf den Börsenerfolg scheint Anleger zu überzeugen – die Aktie schoss am Freitag um knapp 16% nach oben und markierte mit 36,90 € ein neues Jahreshoch.

Dividenden und Wachstum – geht das zusammen?

Trotz der milliardenschweren Investition signalisiert RTL weiterhin großzügige Ausschüttungen. Für das kommende Jahr kündigte der Konzern eine "signifikante Dividende" an – ein klares Vertrauenssignal in die eigene Finanzkraft.

Ob der Deal wirklich hält, was er verspricht, wird sich erst nach der erwarteten Freigabe 2026 zeigen. Doch eines ist klar: RTL setzt mit diesem Schachzug ein klares Statement im Kampf um die Vorherrschaft im europäischen Streaming-Markt.

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