JP Morgan hat die RTL-Aktie von „Neutral" auf „Underweight" herabgestuft – ein klares Misstrauensvotum. Während das Medienhaus mit einem massiven Umbau auf die Streaming-Ära reagiert, verschärft sich die Lage am Werbemarkt. Die US-Bank sieht das Unternehmen zu stark unter Druck, um das aktuelle Kursniveau zu rechtfertigen.

Belastung durch schwache Werbemärkte

Die Analysten Daniel Kerven und Lara Simpson begründen ihre Entscheidung mit strukturellen Problemen: Die Werbeeinnahmen in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich bleiben schwach. Hinzu kommt verschärfter Wettbewerb, nicht zuletzt durch die bevorstehende Fußball-WM, die Werbebudgets bindet. JP Morgan senkte das Kursziel auf 34 Euro und reduzierte die Dividendenprognose.

Besonders kritisch: Die Bewertung der Aktie wird angesichts der Wachstumsaussichten als „überzogen" eingestuft. RTL kämpft mit dem strukturellen Rückgang der linearen TV-Werbung – ein Trend, der sich trotz aller Gegenmaßnahmen fortsetzt.

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Radikaler Umbau in Deutschland

Anfang Dezember hatte RTL Deutschland angekündigt, rund 600 Vollzeitstellen zu streichen – etwa zehn Prozent der Belegschaft. CEO Stephan Schmitter rechtfertigte den Schritt mit der Notwendigkeit, gegen US-Giganten wie Netflix und Amazon konkurrenzfähig zu bleiben. Die frei werdenden Mittel sollen in die Streaming-Plattform RTL+ fließen.

Der Konzern hatte bereits Mitte November seine Jahresprognose kassiert: Statt rund 6,45 Milliarden Euro Umsatz werden nun nur noch 6,0 bis 6,1 Milliarden erwartet. Beim bereinigten EBITA wurde das Ziel von etwa 780 Millionen auf 650 Millionen Euro gesenkt.

Sky-Übernahme als Risiko

Während RTL+ mit 7,6 Millionen zahlenden Abonnenten (plus 17,4 Prozent im Jahresvergleich, Stand September 2025) wächst, steht die Integration von Sky Deutschland bevor. Die für die erste Jahreshälfte 2026 geplante Übernahme bringt zwar 11,5 Millionen Abonnenten, birgt aber erhebliche Umsetzungsrisiken. JP Morgan warnt vor der finanziellen Belastung in einem schwierigen Marktumfeld.

Im Gegensatz zu widerstandsfähigeren Wettbewerbern wie Publicis oder Relx sieht die Bank RTL stärker der konjunkturellen Abschwächung im Werbemarkt ausgesetzt. Die vorläufigen Jahreszahlen 2025, die im März 2026 erwartet werden, dürften zeigen, wie stark das vierte Quartal gelitten hat.

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