Robinhood erleben gerade ein Paradoxon: Die Trading-Plattform liefert spektakuläre Wachstumszahlen ab, erreicht heute sogar ein neues Allzeithoch – doch ausgerechnet die Wall Street-Analysten zeigen sich skeptisch. Wie passt das zusammen? Ein Blick auf die Zahlen offenbart eine brisante Abhängigkeit.

Krypto als Wachstumsturbo

Die Zahlen des ersten Quartals sprechen eine klare Sprache: Mit einem Umsatzplus von 50% und einem Gewinnsprung von 114% im Jahresvergleich zeigt sich Robinhood in Topform. Der wichtigste Treiber dahinter? Kryptowährungen. Die Erlöse aus dem Krypto-Handel haben sich verdoppelt und machen mittlerweile mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes aus.

Diese Performance lockt auch institutionelle Investoren an. Im ersten Quartal bauten mehrere Investmentfirmen ihre Positionen aus oder stiegen neu ein – von Syquant Capital Sas mit 10.700 neuen Aktien bis hin zu Balboa Wealth Partners mit einem frischen Paket von 9.601 Papieren.

Das Bewertungsdilemma

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Doch hier beginnt das Problem: Robinhood handelt aktuell mit dem 52,6-fachen der erwarteten Gewinne – eine Bewertung, die bereits viel Vertrauen in die Zukunft einpreist. Kommt es anders als erwartet, droht ein harter Fall.

Noch brisanter ist die Krypto-Abhängigkeit. Was heute als Wachstumsmotor funktioniert, könnte morgen zur Achillesferse werden. CEO Vlad Tenev ist sich des Risikos bewusst und arbeitet bereits an einer Diversifizierung des Geschäfts, um weniger auf die volatilen Krypto-Transaktionen angewiesen zu sein.

Wall Street bleibt vorsichtig

Das Analyst-Verdikt spiegelt diese Unsicherheit wider: Zwar empfehlen 15 von 22 Experten die Aktie zum Kauf, doch ihr durchschnittliches Kursziel liegt knapp 14% unter dem aktuellen Kurs. Diese Diskrepanz zwischen positiven Ratings und niedrigeren Kurszielen zeigt: Die Märkte trauen dem Wachstumstempo nicht über Dauer.

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