Rheinmetall Aktie: Milliarden-Deal und Radikalumbau
Während der europäische Verteidigungssektor aufgrund geopolitischer Entspannungshoffnungen aktuell eine Atempause einlegt, schafft Rheinmetall Fakten. Der Düsseldorfer Konzern sicherte sich nicht nur einen historischen Satelliten-Auftrag, sondern leitete zeitgleich die finale Trennung von der zivilen Automobilsparte ein. Damit vollzieht das Unternehmen den entscheidenden Schritt zum reinen Rüstungskonzern („Pure Player“), doch kann sich die Aktie damit gegen den aktuellen Sektortrend stemmen?
- Großauftrag: 1,7 Milliarden Euro Volumen für Satelliten-System „SPOCK 1“.
- Konzernumbau: Verkauf der Sparte „Power Systems“ in finaler Phase.
- Prognose: Umsatzerwartung für das Kerngeschäft auf 30 bis 35 Prozent angehoben.
- Bilanz: Technische Wertberichtigung von rund 350 Millionen Euro verbucht.
Aufbruch in den Weltraum
Die Nachricht sorgte am Donnerstagabend für Aufsehen: Rheinmetall weitet sein Geschäftsmodell massiv aus und erschließt mit dem Projekt „SPOCK 1“ die Dimension Weltraum. In Kooperation mit dem finnischen Spezialisten ICEYE liefert der Konzern ab Ende 2025 hochmoderne SAR-Radarsatelliten an die Bundeswehr. Der Vertragswert von 1,7 Milliarden Euro unterstreicht, dass moderne Kriegsführung zunehmend auf digitale Aufklärung setzt – ein Feld, das Rheinmetall nun aggressiv besetzt.
Primäres Ziel der Satelliten-Konstellation ist die Überwachung der NATO-Ostflanke sowie der Schutz der deutschen Brigade in Litauen. Industriell ist der Deal ein Meilenstein, da die Produktion bereits im kommenden Jahr am Standort Neuss anlaufen soll.
Trennung vom "Ballast"
Fast zeitgleich konkretisierte das Management die Abspaltung der zivilen Sparte „Power Systems“. Der Verkaufsprozess befindet sich in der Endphase mit zwei verbliebenen Bietern. Zwar belastet dieser Schritt die Bilanz kurzfristig durch eine nicht zahlungswirksame Wertminderung von rund 350 Millionen Euro, doch strategisch befreit sich der Konzern von einem zyklischen und margenschwächeren Geschäftsbereich.
Die unmittelbare Folge ist eine optimierte Prognose: Für das verbleibende Kerngeschäft Defense rechnet der Vorstand für 2025 nun mit einem organischen Umsatzwachstum von bis zu 35 Prozent. Dies signalisiert den Anlegern, dass die Auftragsbücher unabhängig von kurzfristigen politischen Schwankungen prall gefüllt bleiben.
Marktumfeld und Analystenecho
Trotz der fundamentalen Stärke kämpft die Aktie derzeit mit Gegenwind. Berichte über mögliche Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt haben bei vielen Anlegern zu Gewinnmitnahmen geführt. Mit einem aktuellen Kurs von 1.552,50 Euro notiert das Papier gut 22 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von Ende September. Der Kurs ist zudem unter den 50-Tage-Durchschnitt von 1.631,98 Euro gerutscht, was kurzfristig auf eine technische Abkühlung hindeutet.
Analysten werten die Transformation dennoch positiv. Die britische Bank Barclays bestätigte ihr „Buy“-Votum und sieht die langfristige Strategie durch die jüngsten Meldungen untermauert. Dass das Analysehaus MWB das Kursziel leicht senkte, ist primär der rechnerischen Herauslösung der zivilen Umsätze geschuldet und spiegelt keine operative Schwäche wider.
Fazit
Rheinmetall nutzt die aktuelle Konsolidierungsphase am Markt, um sich strukturell neu aufzustellen. Der erwartete Abschluss des Spartenverkaufs im ersten Quartal 2026 wird Liquidität freisetzen, die voraussichtlich in den weiteren Ausbau der Rüstungskapazitäten fließt. Für Anleger bleibt entscheidend, ob der Markt die neue Bewertung als reiner Technologie- und Rüstungskonzern höher gewichtet als die momentane geopolitische Unsicherheit.
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