Das Bundeskartellamt genehmigt ein milliardenschweres Panzer-Projekt für die Bundeswehr – doch die Rheinmetall-Aktie stürzt ab. Der Grund: In Berlin verhandeln hochrangige Delegationen über ein Ende des Ukraine-Krieges. Was paradox klingt, folgt einer klaren Börsenlogik.

Die wichtigsten Fakten:
- Kurs verliert zeitweise über 3 Prozent auf etwa 1.570 Euro
- Bundeskartellamt genehmigt neues Kampfpanzer-Gemeinschaftsunternehmen
- Friedensgespräche in Berlin mit Selenskyj, US-Sondergesandtem und Kanzler Merz
- Jahresperformance trotz Rücksetzer bei über 160 Prozent
- Gesamter europäischer Verteidigungssektor unter Druck

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Paradoxe Marktreaktion

Die US-Delegation spricht nach ersten Verhandlungsrunden von "großen Fortschritten". Diese eigentlich positive diplomatische Entwicklung löst bei Rüstungsaktien einen Ausverkauf aus. Investoren befürchten, dass ein baldiger Waffenstillstand die Dringlichkeit für Großaufträge reduzieren könnte.

Der Abwärtsdruck trifft nicht nur Rheinmetall. Auch RENK, HENSOLDT und ThyssenKrupp Marine Systems verzeichnen deutliche Verluste. Die Fantasie unbegrenzter Budgetsteigerungen erhält durch die Realpolitik einen spürbaren Dämpfer.

Kartellamt sichert Langfrist-Auftrag

Dabei gibt es operativ gute Nachrichten. Das Bundeskartellamt hat die Erweiterung des Gemeinschaftsunternehmens PSM genehmigt, das Rheinmetall zusammen mit KNDS betreibt. Gegenstand: Entwicklung und Lieferung eines neuen Kampfpanzers für die Bundeswehr.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt begründete die Genehmigung damit, dass kein Unternehmen allein in der Lage wäre, dieses Großprojekt zu stemmen. Das Vorhaben soll langfristige Umsätze bis 2045 sichern. In normalen Zeiten würde eine solche Nachricht den Kurs stützen – heute wird sie von der geopolitischen Stimmung überlagert.

Fundamentale Stärke vs. politische Unsicherheit

Die Diskrepanz zwischen Auftragslage und Kursentwicklung ist offensichtlich. CEO Armin Papperger bestätigte zuletzt das Ziel, den Umsatz bis 2030 auf 50 Milliarden Euro zu steigern. Erst kürzlich stufte Bernstein die Aktie auf "Buy" hoch und hob das Kursziel auf 2.050 Euro an. Ein neuer Auftrag aus den Niederlanden für das Skyranger-30-System sichert zudem Auslastung bis 2029.

Analysten der Deutschen Bank und Bernstein werten den aktuellen Rücksetzer als Gewinnmitnahme nach der historischen Rallye. Die strukturelle Aufrüstung Europas mit einem geschätzten Volumen von 800 Milliarden Euro dürfte unabhängig vom Ausgang der Berliner Gespräche weitergehen.

Kurzfristig dominiert dennoch die Angst vor einem Wegbrechen des "Ukraine-Momentums". Der Titel befindet sich in einer klassischen Konsolidierung, in der politische Schlagzeilen schwerer wiegen als Geschäftserfolge.

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