Rheinmetall Aktie: Auftragsboom trägt
Die Rüstungskooperation zwischen Großbritannien und Deutschland nimmt Tempo auf – und Rheinmetall steht im Zentrum. Neue Großaufträge für Artilleriesysteme und Schützenpanzer füllen die Bücher, während das Management den Konzern konsequent auf Militärtechnik trimmt. Wie solide ist dieser Aufschwung untermauert?
Neue Kooperation, klare Technologieführerschaft
Im Fokus der jüngsten Zusammenarbeit mit Großbritannien steht das Artilleriesystem RCH 155. Die Radhaubitze setzt technisch hohe Maßstäbe: Sie kann bis zu acht Schuss pro Minute auch aus der Bewegung abgeben und Ziele in mehr als 50 Kilometern Entfernung treffen.
Für den Konzern ist das mehr als ein Prestigeprojekt. Die gemeinsame Beschaffung und Erprobung signalisiert, dass die technologische Führungsrolle unmittelbar in staatliche Aufträge übersetzt wird. Das stärkt Rheinmetalls Position in einem Kernsegment moderner Artilleriesysteme.
Unterlüß profitiert von Milliardenprojekten
Besonders sichtbar wird die Dynamik am Standort Unterlüß in Niedersachsen. Aktuelle Beschlüsse des Haushaltsausschusses vom Dezember sorgen dort für eine deutliche Ausweitung der Produktion. Entscheidend ist die klare Trennung zweier großer Vorhaben, die unterschiedliche Geschäftsfelder abdecken:
- Anteil Rheinmetall an Puma-Schützenpanzern: rund 2,1 Mrd. Euro (200 Einheiten, gemeinsam mit KNDS)
- Separater Auftrag für RCH 155 Radhaubitzen: rund 1,2 Mrd. Euro (84 Systeme)
Die Puma-Bestellung stärkt das Geschäft mit Kettenfahrzeugen, während der RCH-155-Auftrag das Radfahrzeug- und Artilleriesegment ausbaut. Diese breite Aufstellung reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Programmreihen und verteilt das Wachstum auf mehrere Produktlinien.
Ambitionierte Wachstumsstrategie bis 2030
Das Management koppelt die aktuelle Auftragswelle an eine klare langfristige Agenda. Ziel ist es, den Umsatz bis 2030 auf 50 Milliarden Euro zu verfünffachen. Um dieses Wachstum zu unterstützen, plant Rheinmetall die Abspaltung der Autoteile-Sparte.
Die Fokussierung auf das reine Rüstungsgeschäft soll Kapital und Managementkapazitäten auf die margenstärkeren und politisch priorisierten Bereiche lenken. Die jüngsten Großaufträge passen in dieses Bild: Sie zeigen, dass der Konzern im Kernsegment Fahrzeug- und Artilleriesysteme bereits heute stark nachgefragt ist.
Kursentwicklung und Kennzahlen
An der Börse spiegelt sich die operative Stärke in einer außergewöhnlichen Kursentwicklung wider. Die Aktie schloss am Freitag bei 1.830,55 US-Dollar. Auf Jahressicht ergibt sich damit ein Plus von 203,27 %, auf Sieben-Tage-Basis liegt die Performance bei 17,64 %.
Der Titel notiert deutlich über den wichtigen gleitenden Durchschnitten:
- Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt: +12,99 %
- Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt: +8,44 %
Gleichzeitig bleibt ein Polster zum 52-Wochen-Hoch von 1.995,00 US-Dollar: Der Kurs liegt rund 8 % darunter. Der RSI von 83,7 und eine annualisierte 30-Tage-Volatilität von 62,15 % deuten auf eine sehr dynamische, aber auch schwankungsanfällige Phase hin.
Politische Rahmenbedingungen und Risiko
Trotz der robusten Auftragslage bleibt das Umfeld politisch geprägt. Geopolitische Spannungen und diplomatische Initiativen wechseln sich ab und sorgen für Schwankungen im Sektor. Während immer wieder über Waffenruhen und Friedenslösungen gesprochen wird, schaffen militärische Ereignisse wie Luftangriffe parallel neue Fakten.
Kurzfristig kann das zu Gewinnmitnahmen führen, insbesondere nach starken Kursanstiegen. Die mittel- bis langfristigen Aufrüstungsprogramme der NATO-Staaten sind jedoch mehrjährig angelegt und weitgehend unabhängig vom täglichen Nachrichtenfluss. Genau hier setzt Rheinmetall mit seinen Großprojekten an.
Fazit: Strukturierter Aufschwung mit Rückenwind
Rheinmetall profitiert derzeit von einer Kombination aus vollen Auftragsbüchern, technischer Führungsrolle und klarer strategischer Fokussierung auf das Rüstungsgeschäft. Die getrennten Großaufträge für Puma-Schützenpanzer und RCH-155-Radhaubitzen zeigen, wie breit das Fahrzeug- und Artillerieportfolio inzwischen aufgestellt ist.
Solange die mehrjährigen Beschaffungsprogramme der westlichen Staaten in ihrer aktuellen Form Bestand haben und der Konzern seine Wachstumsziele operativ hinterlegt, bleibt der zuletzt sehr starke Aufwärtstrend durch konkrete Projekte und verbindliche Regierungsaufträge gestützt.
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