Renk Aktie: Gelungenes Geschäftsjahr!
Ein weiterer Millionenauftrag aus Berlin stärkt die Perspektiven von Renk. Der Getriebespezialist sichert sich neue Bundeswehr-Bestellungen und stützt damit einen ohnehin prall gefüllten Auftragsbestand. Spannend ist vor allem, wie sich der Mix aus deutscher Aufrüstung, wachsendem US-Geschäft und jüngster Kurskorrektur einordnet.
Bundeswehr bestellt für über 45 Millionen Euro
Renk liefert erneut zentrale Komponenten für wichtige Waffensysteme der Bundeswehr. Der jetzt gemeldete Auftrag umfasst militärische Getriebelösungen für mehrere Fahrzeugtypen:
- HSWL 256 Getriebe für den Schützenpanzer Puma
- HSWL 354 Getriebe für den Bergepanzer Büffel
- AGB300 Getriebe für den Boxer-Transportpanzer
Das Volumen liegt bei über 45 Millionen Euro, produziert wird am Stammsitz in Augsburg. Für Renk ist der Auftrag mehr als nur ein weiterer Vertrag: Er unterstreicht die Rolle des Unternehmens als Kernzulieferer der deutschen Heeresmobilität.
Der Hintergrund: Die laufende Erweiterung der Bundeswehr, neue NATO-Fähigkeitsanforderungen und beschleunigte Beschaffungsprozesse sorgen für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Antriebssystemen. Das Management betont, dass die etablierten Lösungen von Renk ein Rückgrat militärischer Mobilität und ein Schlüsselelement europäischer Einsatzfähigkeit darstellen.
Rekord-Auftragsbestand und neue Ziele
Der neue Auftrag trifft auf bereits sehr gut gefüllte Bücher. Renk arbeitet derzeit auf Basis eines historischen Rekordwerts:
- Auftragsbestand: rund 5 Milliarden Euro
- Umsatz 2024: 1,14 Milliarden Euro
- Bereinigte EBIT-Marge: 16,6 %
- Mitarbeiter: rund 4.000 weltweit
Auf dem Capital Markets Day im November 2025 hatte das Management die mittelfristigen Ambitionen nach oben angepasst. Für 2030 peilt Renk nun einen Umsatz von 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro an. Der Verteidigungsanteil soll bis dahin auf etwa 90 % des Gesamtumsatzes steigen – eine klare Fokussierung auf das Rüstungsgeschäft.
Der aktuelle Großauftrag fügt sich damit nahtlos in eine langfristige Wachstumsstory ein, die zunehmend von Verteidigungsbudgets in NATO-Staaten getragen wird.
US-Geschäft wird zur zweiten Säule
Neben den europäischen Programmen gewinnt Nordamerika weiter an Bedeutung. Renk America meldete 2025 einen Rekord-Auftragseingang von 500 Millionen US-Dollar. Damit etabliert sich der Konzern zunehmend im US-Markt.
Wichtige Schritte im Überblick:
- Rekord-Auftragseingang in den USA: 500 Millionen US-Dollar im Jahr 2025
- Übernahme von Cincinnati Gearing Systems im April 2025 (Fokus: Präzisionsgetriebe für die US-Marine)
- Geplante Bündelung aller US-Aktivitäten unter Renk Inc. ab 2026
Die sieben US-Standorte sollen künftig enger verzahnt werden. Das Ziel: Effizientere Strukturen, ein einheitlicher Marktauftritt und bessere Nutzung von Synergien im größten Verteidigungsmarkt der Welt.
Kursentwicklung: Starke Performance, deutliche Korrektur
An der Börse zeigt sich, wie schwankungsanfällig Verteidigungstitel bleiben können. Nach dem Allzeithoch Anfang Oktober über 90 Euro hat die Renk Aktie deutlich nachgegeben. Mit einem aktuellen Kurs von 52,60 Euro liegt sie rund 40 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber immer noch klar über dem 52‑Wochen-Tief von 18,17 Euro.
Trotz der Korrektur im Herbst fällt die Jahresbilanz beeindruckend aus: Seit Jahresanfang liegt der Titel mit über 170 % im Plus. Gleichzeitig notiert die Aktie rund 17 % unter ihrem 200‑Tage-Durchschnitt – ein Zeichen für die spürbare Verschnaufpause nach der Rally.
Die Volatilität bleibt hoch. Sie spiegelt nicht nur die starke Bewegung des Einzelwerts wider, sondern auch die Unsicherheit im europäischen Rüstungssektor, etwa im Hinblick auf geopolitische Entwicklungen und mögliche Fortschritte in Friedensverhandlungen.
Analysten uneins über Bewertungsniveau
Die Analystenlandschaft zeigt ein breites Spektrum an Erwartungen. Aktuell liegt das durchschnittliche Kursziel bei rund 68 Euro. Die Spanne reicht von 55 bis 84 Euro, beobachtet wird die Aktie von 16 Häusern, darunter Goldman Sachs, JP Morgan, Deutsche Bank und Jefferies.
Die Unterschiede in den Kurszielen haben klare Treiber:
- verschiedene Annahmen zur Dauer und Intensität des aktuellen Verteidigungszyklus
- unterschiedliche Erwartungen an Margen und Profitabilität bei wachsendem Erstausrüstungsgeschäft
Einigkeit besteht allerdings darin, dass der hohe Auftragsbestand und die zunehmende Internationalisierung zentrale Größen für die weitere Bewertung bleiben.
Fazit: Wachstum gut untermauert, Schwankungen bleiben
Der neue Bundeswehr-Großauftrag stärkt die ohnehin solide Auftragsbasis von Renk und passt in das Bild eines Unternehmens, das konsequent auf Verteidigung und internationale Präsenz setzt. Rekordwerte im Auftragsbestand, ambitionierte Langfristziele und das starke US-Geschäft liefern eine klare Wachstumsstory, während die Aktie nach der Rally eine ausgeprägte Korrektur verarbeitet. Kurzfristig dürften geopolitische Nachrichten und politische Budgetentscheidungen den Kursverlauf prägen, mittelfristig rücken Umsetzungstempo und Margenentwicklung bei den laufenden Programmen in den Vordergrund.
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