Puma Aktie: Finanzierung und Shortdruck
Puma stärkt seine Finanzierung, gleichzeitig steigt der Druck von der Shortseite. Der MDAX-Konzern sichert sich neue Kredite über mehr als 600 Millionen Euro, während ein Hedgefonds eine frische Leerverkaufsposition aufbaut. Im Mittelpunkt steht damit die Frage, ob die zusätzliche Liquidität ausreicht, um den starken Kurseinbruch des vergangenen Jahres abzufedern.
Neue Finanzierung im Detail
Puma hat sich eine neue Finanzierung in Höhe von insgesamt 608 Millionen Euro gesichert. Das Paket wird vollständig von Santander Corporate & Investment Banking (CIB) gestellt und umfasst:
- einen Überbrückungskredit (Bridge Loan) über 500 Millionen Euro
- bestätigte Kreditlinien in Höhe von 108 Millionen Euro
Die Laufzeit der Mittel beträgt bis zu zwei Jahre. Laut Finanzvorstand Markus Neubrand soll die Transaktion die finanzielle Flexibilität erhöhen und Teile der bestehenden revolvierenden Kreditfazilität über 1,2 Milliarden Euro refinanzieren. Gleichzeitig soll sie die strategische Ambition unterstützen, Puma dauerhaft unter den drei größten Sportmarken weltweit zu positionieren.
Die Mittelzufuhr ist in einem Umfeld steigender Zinsvolatilität und schwächelnden Konsums im Sportartikelmarkt als defensiver, aber notwendiger Schritt zu werten. Der Rückgriff auf einen Bridge-Loan signalisiert einen zeitnahen Kapitalbedarf, der mit der Vereinbarung nun abgedeckt ist und die kurzfristige Liquidität sichert.
Shortseller werden aktiv
Trotz der gesicherten Finanzierung bleibt die Stimmung am Kapitalmarkt angespannt. Am 25. Dezember wurde bekannt, dass der Hedgefonds Capital Fund Management SA eine neue Leerverkaufsposition in Höhe von 0,50 % der ausstehenden Puma-Aktien aufgebaut hat.
Diese Quote ist im Marktvergleich noch moderat – andere Titel wie TeamViewer liegen bei über 2 % –, das Timing ist jedoch auffällig: Die Positionseröffnung fällt zeitlich zusammen mit der Finanzierungsnachricht und den schwachen Zahlen des US-Konkurrenten Nike vom 19. Dezember. Marktteilnehmer deuten dies als Hinweis darauf, dass die neuen Kredite eher als Stabilisierungsmaßnahme in einem herausfordernden Umfeld gesehen werden, nicht als klarer Befreiungsschritt.
Kursentwicklung und Belastungsfaktoren
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Die neue Short-Position trifft auf einen bereits stark geschwächten Kurs. Auf Jahressicht (Stand Ende Dezember 2025) hat die Aktie rund 51,81 % an Wert verloren und zuletzt bei etwa 21,72 Euro notiert.
Mehrere Faktoren nähren die Skepsis:
- Sektor-Schwäche: Nike hatte mit einer enttäuschenden Quartalsbilanz reagiert und damit den gesamten Sportartikel-Sektor belastet, inklusive Adidas und Puma.
- Operative Herausforderungen: Kundenbewertungen auf Plattformen wie Trustpilot mit einem TrustScore von 1,5/5 im Dezember 2025 deuten auf anhaltende Probleme in Lieferkette und Kundenservice hin. Diese Punkte können eine operative Erholung bremsen.
Die Refinanzierung verschafft Puma Spielraum, ändert aber nichts daran, dass das operative Umfeld und die Branchenentwicklung kritisch bleiben. Die Aktie befindet sich charttechnisch in einem intakten Abwärtstrend.
Einordnung und Ausblick
Die Sicherung der 608 Millionen Euro stärkt die Liquiditätsbasis und reduziert das kurzfristige Insolvenzrisiko. Durch den Deal mit Santander ist die Liquiditätssituation nach Unternehmensangaben bis 2027 abgesichert. Der Kapitalmarkt fokussiert sich damit nun stärker auf die operative Wende.
Für die kommenden Monate zeichnen sich mehrere zentrale Orientierungspunkte ab:
- Short-Interest: Die Entwicklung der Position von Capital Fund Management – und ob weitere Leerverkäufer hinzukommen – wird ein Indikator dafür sein, wie groß das Misstrauen gegenüber einer Erholung bleibt.
- Hauptversammlung am 19. Mai 2026: Bis zu diesem Termin steht das Management unter Zugzwang, Fortschritte auf der operativen Seite zu demonstrieren und den massiven Kursrückgang des vergangenen Jahres mit konkreten Maßnahmen zu adressieren.
Solange der Abwärtstrend intakt bleibt und keine klar positiven operativen Signale sichtbar werden, dürfte der Markt die Finanzierung vor allem als Stabilisierungsschritt in einer schwierigen Phase bewerten.
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