Procter & Gamble Aktie: Technische Wende?

Nach monatelangem Abwärtstrend zeigt die Procter & Gamble-Aktie erste Lebenszeichen. Der Konsumgüter-Riese hat die wichtige 20-Tage-Linie zurückerobert – ein technisches Signal, das auf nachlassenden Verkaufsdruck hindeutet. Doch während Chartisten aufhorchen, ziehen sich institutionelle Investoren weiter zurück.

Technisches Bild mit zwei Gesichtern

Die Aktie notiert aktuell bei 144,57 US-Dollar und liegt damit erstmals seit Wochen wieder über dem kurzfristigen Durchschnitt. Für kurzfristig orientierte Trader ist dies das erste notwendige Signal für eine mögliche Stabilisierung.

Die Erholung der vergangenen 30 Tage mit einem Plus von knapp 14 Prozent darf aber nicht über die Gesamtsituation hinwegtäuschen: Seit Jahresbeginn steht ein Minus von rund 11 Prozent zu Buche. Die 200-Tage-Linie liegt noch etwa 9 Prozent über dem aktuellen Kursniveau – ein erheblicher Abstand, der verdeutlicht, wie viel Arbeit für eine echte Trendwende noch zu leisten ist.

Institutionelle Anleger reduzieren Bestände

Zeitgleich zur technischen Aufhellung mehren sich Verkaufsmeldungen von großen Investoren. Boston Trust Walden Corp hat seinen Anteil um 16,3 Prozent reduziert und dabei 83.321 Aktien abgestoßen. Auch Diversified Trust Co verringerte im dritten Quartal seine Position um 8,2 Prozent.

Diese Bewegungen deuten auf anhaltende Skepsis bei professionellen Investoren hin. Die Belastungen durch hohe Zölle und verändertes Konsumverhalten, die den Kurs 2025 gedrückt haben, scheinen institutionelle Anleger weiterhin vorsichtig stimmen zu lassen.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der Verkäufe zeigt sich die Analystenseite konstruktiver. Raymond James bekräftigte kürzlich sein "Outperform"-Rating und passte das Kursziel auf 175 US-Dollar an. Diese Einschätzung signalisiert Vertrauen in die fundamentale Stärke des Unternehmens – ungeachtet der aktuellen Gegenwind-Faktoren.

Die entscheidende Weichenstellung steht am 22. Januar 2026 an, wenn Procter & Gamble die Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorlegt. Diese Ergebnisse dürften darüber entscheiden, ob die technische Stabilisierung Bestand hat oder sich als Strohfeuer erweist.