Porsche AG Aktie: Marktbedingungen evaluiert
UBS hebt das Rating für die Porsche Automobil Holding SE von "Sell" auf "Neutral" – eine überraschende Kehrtwende. Doch Vorsicht: Die Analysten begründen den Schritt nicht mit operativen Verbesserungen, sondern lediglich mit "aktualisierter Bewertung" der Beteiligungen. Ist das der Startschuss zur Erholung oder nur kalkulatorisches Rechenspiel, während die eigentlichen Probleme ungelöst bleiben?
Das große Dilemma: Kursziel rauf, Perspektive runter
Die Zürcher Analysten schrauben ihr Kursziel von 32 auf 37 Euro – klingt nach Vertrauen. Der Grund dafür ist jedoch ernüchternd: höhere Bewertungen für Volkswagen und Porsche AG treiben rechnerisch den Wert der Holding. Doch genau hier liegt der Knackpunkt.
Die harten Fakten zur Holding-Struktur:
- 31,9% wirtschaftliche Beteiligung an Volkswagen
- 25% plus eine Stammaktie an Porsche AG
- Aktueller Bewertungsabschlag zum Nettoinventarwert: 31%
- Nettoverschuldung: 4,9 Milliarden Euro
Für die Sportwagentochter Porsche AG selbst bleibt UBS dagegen skeptisch. Das Kursziel von 46 Euro verbinden die Analysten mit einer düsteren Prognose: "Eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, vor 2028 einen zweistelligen Prozentsatz der operativen Marge zu erreichen." Wer in die Holding investiert, kauft also ein Vehikel, dessen wichtigste Beteiligung auf Jahre hinaus unter Druck steht.
Strategischer Totalumbau: 3,1 Milliarden Euro Brandopfer
Porsche durchläuft gerade eine fundamentale Neuausrichtung – und die kostet. Außerordentliche Aufwendungen von 3,1 Milliarden Euro für 2025 belasten die Bilanz massiv. Portfoliobereinigung und Organisationsumbau fressen Kapital, das für Innovationen fehlt.
Der spektakulärste Rückzieher: Der geplante SUV oberhalb des Cayenne sollte ursprünglich rein elektrisch kommen – jetzt startet er mit Verbrenner und Plug-in-Hybrid. Auch Panamera und Cayenne bleiben bis in die 2030er Jahre mit klassischen Motoren verfügbar. Die einst so ambitionierte Elektrifizierungsstrategie wird faktisch verwässert.
Was bedeutet das? Porsche rudert bei der E-Mobilität zurück, weil die Marktakzeptanz hinter den Erwartungen bleibt. Gleichzeitig läuft der Schutzschild günstiger Währungshedges aus – ein doppelter Margenkiller.
Der Trost: Dividenden als Lebensversicherung?
Immerhin prognostiziert UBS steigende Dividenden für die Holding:
- 2025: 1,47 Euro je Aktie (Rendite: 4,3%)
- 2026: 2,31 Euro (Rendite: 6,7%)
- 2027: 2,66 Euro (Rendite: 7,7%)
Diese Ausschüttungen könnten der einzige valide Grund sein, warum die Aktie beim aktuellen Kurs von 44,58 Euro nicht weiter abstürzt. Doch die Krux: Die Dividenden fließen nur, wenn VW und Porsche AG liefern. Und genau hier bleibt UBS vorsichtig. "Das Hauptrisiko für unser Rating wäre eine schlechtere operative Performance bei VW und Porsche AG", warnen die Analysten unverblümt.
Fazit: Neutralität aus Resignation
Die Ratinganhebung klingt positiver, als sie ist. UBS hebt nicht aus Überzeugung an, sondern weil die Bewertung auf aktuellem Niveau "neutral" erscheint – nicht mehr überbewertet, aber auch nicht attraktiv. Der Bewertungsabschlag von 31 Prozent zum rechnerischen Wert liegt nahe am historischen Schnitt von 33 Prozent.
Für risikobereite Anleger könnte die Dividendenrendite ein Argument sein. Wer jedoch auf operative Verbesserungen oder eine klare Wachstumsstory hofft, sucht bei der Porsche Holding vergeblich. Die nächsten Jahre werden Überlebenskampf, nicht Triumphzug.
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