Porsche AG Aktie: Achillessehne entblößt?
Der Sportwagenbauer aus Stuttgart steckt in der tiefsten Krise seit Jahren, doch das Management ruft nun offiziell die Wende aus. Nach schockierenden Verlusten im dritten Quartal und einer drastischen Prognosekürzung verspricht Finanzvorstand Jochen Breckner den Investoren: 2025 markiert die Talsohle. Doch reicht die Weltpremiere des elektrischen Cayenne und ein Strategiewechsel hin zu mehr Verbrennern wirklich aus, um das Ruder herumzureißen, oder greifen Anleger hier in ein fallendes Messer?
Schockzahlen und harte Einschnitte
Die nackten Zahlen des dritten Quartals 2025 wirken wie ein Unfall auf der Überholspur: Statt Gewinn steht ein operativer Verlust in den Büchern. Porsche kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig – von enormen Restrukturierungskosten bis hin zu belastenden US-Zöllen. Diese Gemengelage drückt die einst stolze Umsatzrendite in den fast nicht mehr wahrnehmbaren Bereich von 0 bis 2 Prozent.
Was Anleger jetzt wissen müssen:
* Operatives Debakel: Ein Verlust von 966 Millionen Euro in Q3 steht einem Vorjahresgewinn von fast einer Milliarde gegenüber.
* Teure Restrukturierung: Die Neuausrichtung kostet allein in diesem Jahr 3,1 Milliarden Euro.
* Dividenden-Schock: Die Ausschüttung wird „deutlich“ unter dem Vorjahresniveau von 2,31 Euro liegen.
* Zoll-Belastung: US-Handelsbarrieren schlagen mit rund 700 Millionen Euro ins Kontor.
China-Debakel erzwingt Rückzug
Besonders bitter ist die Lage im Reich der Mitte. Der einstige Wachstumsmotor stottert gewaltig, die Auslieferungen brachen in den ersten neun Monaten um 26 Prozent ein. Das Management reagiert nun rigoros und verkleinert die physische Präsenz drastisch: Fast die Hälfte der Händlerstandorte wird geschlossen.
Gleichzeitig wagt Porsche einen strategischen Spagat. Während man sich aus der Fläche zurückzieht, eröffnet das Unternehmen in Shanghai ein neues Forschungszentrum mit über 300 Ingenieuren. Das Ziel: Maßgeschneiderte Infotainment-Systeme, um ab Mitte 2026 zumindest technologisch wieder Anschluss an die chinesische Konkurrenz zu finden.
Hoffnungsträger aus Dubai
Um die Stimmung an den Märkten zu drehen, inszenierte Porsche Mitte November in Dubai die Weltpremiere des Cayenne Electric. Doch interessanter als das neue E-Modell ist die strategische Kehrtwende, die CFO Breckner präsentierte. Statt dogmatischer Elektrifizierung plant Porsche eine Erweiterung der Verbrenner- und Hybrid-Varianten (ICE und PHEV) sowie ein neues High-End-SUV mit klassischem Antrieb. Man hat verstanden: Ohne den Sound des Verbrenners kaufen viele Fans keinen Porsche.
Ob diese Einsicht rechtzeitig kommt, muss der neue Mann an der Spitze beweisen. Michael Leiters, ehemaliger McLaren-Chef, übernimmt Anfang 2026 das Steuer von Oliver Blume. Er erbt eine der wohl schwierigsten Aufgaben in der europäischen Autoindustrie.
Bodenbildung im Chart?
Die Anleger scheinen die Botschaft vom „Tiefpunkt 2025“ vorsichtig optimistisch aufzunehmen. Die Aktie notiert heute bei 44,68 Euro und verzeichnet ein Plus von 1,87 %. Nach dem brutalen Absturz von fast 30 % gegenüber dem 52-Wochen-Hoch versucht der Titel nun, einen Boden zu finden.
Technisch kämpft das Papier darum, nachhaltig über die 50-Tage-Linie (44,11 Euro) zu steigen, was ein erstes Entspannungssignal wäre. Mit einem RSI von 35,2 ist die Aktie zudem nicht mehr überverkauft, bewegt sich aber weiterhin in neutralem Terrain. Ob der Sprung über den 200-Tage-Durchschnitt bei 45,40 Euro gelingt, dürfte darüber entscheiden, ob Leiters Amtsantritt von einer echten Erholungsrallye begleitet wird.
Porsche AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Porsche AG-Analyse vom 27. November liefert die Antwort:
Die neusten Porsche AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Porsche AG-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Porsche AG: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








