Ein neuer NASA-Vertrag klingt nach Aufbruch – doch bei Plug Power sind es vor allem Notsignale, die das Bild prägen. Während das Brennstoffzellen-Unternehmen am Montag einen Auftrag zur Lieferung von Flüssigwasserstoff an die US-Raumfahrtbehörde vermelden konnte, kämpft es parallel mit massiven Verwässerungsrisiken, Schuldenlast und einer strategischen Vollbremsung. Kann ein Prestigeauftrag die Investoren noch beruhigen, wenn gleichzeitig die finanzielle Substanz schmilzt?

NASA-Vertrag: Prestige statt Rettung

Die gute Nachricht zuerst: Plug Power wurde von der NASA ausgewählt, rund 220 Tonnen Flüssigwasserstoff für das Glenn Research Centre und die Armstrong Test Facility zu liefern. Der Gesamtauftragswert des NASA-Pakets beläuft sich auf 147 Millionen Dollar – allerdings ging der Löwenanteil von über 16.000 Tonnen an den Wettbewerber Air Products.

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Für Plug Power bleibt damit vor allem ein symbolischer Erfolg: Die Technologie wird anerkannt, die Produktionskapazitäten bestätigt. Doch finanziell ändert dieser Deal wenig an der prekären Lage des Unternehmens.

Verwässerung droht: Verdopplung der Aktienanzahl geplant

Während die Aktie am Freitag, den 21. November, mit einem Plus von 4,76% auf 1,98 Dollar schloss, bleibt der Blick auf die Fundamentaldaten ernüchternd. Die kurzfristige Erholung folgte auf einen scharfen Absturz zu Wochenbeginn – ausgelöst durch die Emission von wandelbaren Anleihen im Volumen von 375 Millionen Dollar.

Die kritischen Fakten:
* Wandelpreis der neuen Anleihen: 3,00 Dollar pro Aktie
* Laufzeit bis 2033, Zinssatz: 6,75%
* Geplante Verdopplung der genehmigten Stammaktien: von 1,5 auf 3 Milliarden
* Abstimmung der Aktionäre: 15. Januar 2026

Das Verwässerungsrisiko ist gewaltig. Die Kapitalerhöhung soll primär dazu dienen, teure Altschulden (15% Zinsen) abzulösen und 2026 fällige Wandelanleihen zurückzukaufen. Doch das Signal an den Markt ist klar: Plug Power braucht dringend Geld – und nimmt dafür massive Shareholder-Dilution in Kauf.

Strategische Vollbremsung: Vom Wasserstoff zum Rechenzentrum

Angesichts einer Bruttomarge von minus 70,7 Prozent und einem freien Cashflow von minus 670 Millionen Dollar über die letzten zwölf Monate vollzieht das Management einen drastischen Kurswechsel. Statt weiter in die eigene Wasserstoffproduktion zu investieren, werden nun Vermögenswerte veräußert.

Konkret: Plug Power hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, um Stromrechte und Infrastruktur am Standort Genesee County, New York, an einen Rechenzentrums-Entwickler zu verkaufen. Parallel wurde das „Project Limestone" in Young County auf Eis gelegt – Kapital soll stattdessen ins bestehende Wasserstoff-Netzwerk fließen.

Die Botschaft: Das Unternehmen muss Geld aus gestoppten Projekten herausholen, um zu überleben. Die Transformation vom Technologiepionier zum Asset-Verwerter ist in vollem Gang.

Analysten bleiben skeptisch

TD Cowen hat unlängst das Kursziel auf 4,00 Dollar gesenkt und verweist auf die Notwendigkeit, sowohl im Elektrolyseur- als auch im Material-Handling-Geschäft endlich zu liefern. Der NASA-Vertrag allein reicht nicht aus, um die strukturellen Probleme zu lösen. Bis zum anvisierten Break-even ist noch ein weiter, kostenintensiver Weg zu gehen – und die Frage, ob die Aktionäre diesen Weg mittragen, wird sich im Januar bei der Abstimmung über die Kapitalerhöhung zeigen.

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