Der Pharmariese schnürt in Europa ein milliardenschweres Sparpaket und muss sich gleichzeitig einem heiklen Urteil der EU-Justiz stellen. Während Pfizer versucht, Kosten zu senken und Ressourcen neu auszurichten, sorgt eine Gerichtsentscheidung um Textnachrichten zwischen CEO Albert Bourla und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Aufsehen. Reicht die eingeschlagene Strategie, um die Talfahrt der Aktie zu stoppen?

Europas Milliarden-Umbau

Pfizer befindet sich mitten in einem umfassenden Restrukturierungsprogramm, das bis 2027 Kosten in Höhe von 5,7 Milliarden US-Dollar einsparen soll. Ein Teil dieser Einsparungen, Berichten zufolge bereits 2,2 Milliarden US-Dollar, fließt direkt in vielversprechende Therapien für den europäischen Markt. Als Beispiele werden hier Präparate wie Vyndaqel und der Corona-Impfstoff Comirnaty genannt. Parallel dazu scheint der Konzern seine Schuldenlast zu reduzieren; die Verschuldung ist demnach seit 2023 um 20 Prozent gesunken, was potenziell finanzielle Flexibilität schafft.

Brisante SMS: EU-Gericht rügt Kommission

Für zusätzliche Unruhe sorgt ein juristisches Nachspiel aus der Pandemiezeit. Das Gericht der Europäischen Union (EuG) urteilte am Mittwoch, dass die Europäische Kommission rechtswidrig gehandelt habe, als sie die Herausgabe von Textnachrichten zwischen ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-CEO Albert Bourla verweigerte. Diese Kommunikation fand im Vorfeld eines milliardenschweren Impfstoffdeals statt.Das Gericht kritisierte, die Kommission habe ihre Weigerung, die Nachrichten offenzulegen, nicht ausreichend begründet. Argumente der Kommission, man sei nicht im Besitz der Dokumente und Textnachrichten seien "kurzlebig" sowie ohne wichtigen Inhalt, der eine Aufbewahrung erfordere, wies das Gericht zurück. Ob die brisanten Nachrichten überhaupt noch existieren, ist derzeit unklar. Die EU-Kommission will das Urteil nun prüfen und über weitere Schritte entscheiden.

Pfizer zapft Anleihemarkt an

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An den Finanzmärkten zeigte sich Pfizer am Mittwoch aktiv und platzierte eine Anleihe in vier Tranchen mit Laufzeiten bis 2029, 2032, 2037 und 2045. Laut einem Konsortialführer musste der Pharmakonzern dabei keine Neuemissionsaufschläge zahlen. Es gibt zudem Berichte über weitere geplante Anleiheemissionen mit Laufzeiten von vier, sieben, zwölf und zwanzig Jahren.

Aktie im Fokus: Dividendenhoffnung trifft auf Patentklippe

Aus Anlegersicht kämpft die Pfizer-Aktie weiterhin mit einem Abwärtstrend. Die Aktie verlor heute weiter an Boden und notiert mit 19,73 Euro nur knapp über ihrem jüngsten 52-Wochen-Tief. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf fast 24 Prozent.Analysten sehen einerseits die Aktionärsrendite-Strategie des Unternehmens, die auf Dividenden, Aktienrückkäufe und Schuldenabbau setzt, positiv. Andererseits gibt es deutlichen Gegenwind:

  • Sorgen, dass der Aktienkursverfall die Dividendenrendite überkompensiert.
  • Stagnierende Prognosen für den Gewinn pro Aktie (EPS).
  • Eine drohende Patentklippe, bei der wichtige Medikamente ihren Patentschutz verlieren.
  • Regulatorische Hürden als potenzielle Herausforderung.

Dennoch bleiben einige Investoren optimistisch und verweisen auf die Dividende sowie die Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Laut Unternehmensangaben vom 29. April 2025 befanden sich 108 Kandidaten in der Pipeline, davon 33 in der entscheidenden Phase-3-Studie. Ob diese Pipeline jedoch die anstehenden Herausforderungen kompensieren und dem Umbauprogramm zum Erfolg verhelfen kann, bleibt die entscheidende Frage für die Zukunft.

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