Palantir Technologies weitet seine Marktposition im Unternehmens-KI-Geschäft deutlich aus. Das Software-Unternehmen hat eine strategische Großallianz mit dem Beratungsriesen Accenture geschlossen und zeitgleich einen Großauftrag der US-Marine im Volumen von bis zu 448 Millionen Dollar gesichert. Die Maßnahmen untermauern Palantirs Strategie, sich als unverzichtbare KI-Infrastruktur in kritischen Sektoren zu etablieren.

Accenture mobilisiert 2.000 Experten

Am 16. und 17. Dezember gaben beide Konzerne die Gründung der "Accenture Palantir Business Group" bekannt. Accenture wird damit zum bevorzugten globalen Implementierungspartner für Palantirs Plattformen ernannt. Konkret bedeutet das: Über 2.000 auf Palantir-Systeme geschulte Accenture-Berater arbeiten künftig eng mit Palantirs Forward Deployed Engineers zusammen.

Das Ziel ist klar formuliert: Isolierte Datensätze zusammenführen und KI-Lösungen in Regierung, Energie, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen skalieren. Die Allianz setzt auf die operative Umsetzung von KI-Infrastruktur – nicht auf Einzelprojekte, sondern auf breite Implementierung in kritischen Industrien.

Navy-Auftrag zeigt drastische Effizienzgewinne

Parallel dazu hat Palantir einen "ShipOS"-Vertrag mit der US-Marine abgeschlossen. Der Rahmenvertrag nutzt Palantirs Foundry-Plattform und die Artificial Intelligence Platform (AIP), um die Lieferkette der Marine zu modernisieren.

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Die Implementierung läuft bereits an zwei Werften, drei öffentlichen Schiffsbaubetrieben und bei 100 Zulieferern. Erste Ergebnisse zeigen die Dimension der Effizienzsteigerung: Die Planung von U-Boot-Wartungsarbeiten sank von 160 manuellen Stunden auf unter zehn Minuten. Zudem verlängerte Frankreichs Inlandsgeheimdienst DGSI seinen Vertrag mit Palantir um weitere drei Jahre – eine Fortsetzung der zehnjährigen Partnerschaft.

Bank of America sieht Kursziel bei 255 Dollar

Die Bank of America bekräftigte ihr "Buy"-Rating und setzte das Kursziel bei 255 Dollar an. Als Treiber nannten die Analysten das starke Momentum im US-Geschäft und den wachsenden Auftragsbestand. Die Bewertung bleibt umstritten: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei rund 429, die Marktkapitalisierung beträgt etwa 447 Milliarden Dollar.

Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 118 Prozent zugelegt. Insider David A. Glazer verkaufte am 12. Dezember 9.000 Aktien für durchschnittlich 185,91 Dollar – ein Volumen von 1,67 Millionen Dollar. Institutionelle Investoren wie Vanguard halten weiterhin Positionen im Wert von etwa 28 Milliarden Dollar, während kleinere Investoren ihre Bestände teilweise reduzierten.

Die Kombination aus der Accenture-Allianz und dem Navy-Auftragspolster verschafft Palantir konkrete Umsatzsichtbarkeit für die kommenden Quartale. Ob die Bewertung gerechtfertigt ist, hängt davon ab, ob Anleger Palantir als Software-Anbieter oder als kritische KI-Infrastruktur betrachten.

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