Der dänische Marktführer für Erneuerbare Energien meldet einen wichtigen technischen Meilenstein bei seinem deutschen Großprojekt. Doch an der Börse herrscht weiter Katerstimmung: Trotz des operativen Fortschritts bleibt der Aktienkurs unter Druck. Während die Ingenieure liefern, streiten sich die Analysten über die faire Bewertung – ist die massive Skepsis des Marktes noch gerechtfertigt?

Technischer Durchbruch in Deutschland

Gestern bestätigte Orsted, dass der Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 erstmals Strom in das deutsche Netz einspeist. Mit einer geplanten Gesamtkapazität von 913 MW entwickelt sich das Projekt zum größten Offshore-Windpark Deutschlands.

Besonders technisch setzt das Unternehmen hier Maßstäbe: Es ist der erste Orsted-Windpark in Deutschland, der ohne eigene Offshore-Umspannplattform auskommt. Die Turbinen sind direkt über 66-kV-Kabel mit der Konverterplattform DolWin epsilon verbunden. Diese Ingenieursleistung demonstriert die operative Stärke des Konzerns, auch wenn das finanzielle Umfeld schwierig bleibt. Der vollständige kommerzielle Betrieb ist für Anfang 2026 geplant, wobei wichtige Stromabnahmeverträge mit Industriepartnern bereits gesichert sind.

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Analysten tief gespalten

Trotz der guten Nachrichten von der Baustelle herrscht bei den Investmentbanken keine Einigkeit über die Zukunft der Aktie. Die aktuellen Einschätzungen zeichnen ein widersprüchliches Bild:

  • Citi bleibt pessimistisch und bewertet die Aktie weiterhin mit "Sell". Zwar wurde das Kursziel leicht auf 122 DKK angehoben, doch die Experten warnen vor einem holprigen Erholungspfad und Risiken im US-Markt. Der Titel sei für ein perfektes Szenario eingepreist, das so vielleicht nicht eintritt.
  • Morgan Stanley nimmt eine neutrale Haltung ein ("Equal Weight") und erhöhte das Kursziel moderat auf 145 DKK.
  • Kepler Cheuvreux sieht dagegen eine klare Kaufchance ("Buy") und hob das Ziel auf 155 DKK an. Die Analysten argumentieren, dass die aktuelle Bewertung das langfristige Potenzial des Konzerns unterschätzt.

Diese große Diskrepanz verdeutlicht die Unsicherheit am Markt. Während einige Experten die jüngsten Kapitalmaßnahmen als Stabilisierung werten, fürchten andere weiterhin Gegenwind aus dem US-Sektor.

Anleger fordern finanzielle Stabilität

Die Marktreaktion auf die "First Power"-Meldung fiel ernüchternd aus. Die Orsted-Aktie notiert aktuell bei rund 138 DKK (ca. 18,24 Euro) und hat damit seit Jahresbeginn fast 59 % an Wert verloren.

Dieser anhaltende Abwärtstrend zeigt deutlich, worauf der Fokus der Investoren liegt: Finanzielle Stabilität und Margenerholung wiegen derzeit schwerer als operative Meilensteine. Der Markt preist weiterhin die Ausführungsrisiken der gewaltigen Projektpipeline ein und traut der Trendwende noch nicht vollständig. In den kommenden Wochen wird entscheidend sein, ob Orsted diese Skepsis durch fehlerfreie Projektumsetzungen und eine Bestätigung des Jahresausblicks entkräften kann.

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