Orior Aktie: Tiefgreifende Operation am offenen Herzen

Die Schweizer Lebensmittelgruppe Orior steht vor ihrer größten Bewährungsprobe. Nach Managementfehlern, einer ausufernden Verschuldung und enttäuschenden Halbjahreszahlen greift die Konzernführung zum chirurgischen Skalpell. Doch können die radikalen Restrukturierungsmaßnahmen den abgestürzten Titel noch retten?
Radikalkur gegen die Schuldenlawine
Getrieben von einer massiv gestiegenen Nettoverschuldung seit 2024 und einer eingebrochenen Ertragskraft, zwingen die Umstände Orior zu harten Schnitten. Das erklärte Ziel: Innerhalb der nächsten 18 Monate soll die Verschuldung um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag reduziert werden. Erst dann könnte auch die Dividendenfähigkeit wieder ins Blickfeld rücken.
Um dieses ambitionierte Vorhaben zu finanzieren, prüft der Konzern drastische Schritte:
- Verkauf nicht operativ genutzter Gebäude
- Sale-and-Lease-Back-Vereinbarungen für firmeneigene Liegenschaften
- Strategische Optionen für das belastete belgische Tochterunternehmen Culinor Food Group
Albert Spiess: Epizentrum der Erschütterung
Die härtesten Einschnitte erwartet die Trockenfleisch-Tochter Albert Spiess. Innerhalb der nächsten zwölf Monate wird die Produktion sämtlicher Produkte ohne direkten Bündnerland-Bezug zur Schwestergesellschaft Rapelli nach Stabio verlagert. Der Standort Schiers wird auf ein Minimum reduziert, der Ganda-Shop in Landquart komplett geschlossen.
Für die Belegschaft bedeutet das: Rund 90 der 130 Mitarbeiter in Schiers sind direkt von der Reorganisation betroffen. Ein Sozialplan soll die Folgen abfedern. Langfristig planen Orior sogar die rechtliche Fusion von Albert Spiess und Rapelli zu einer Einheit.
Zahlen sprechen eine klare Sprache
Die Halbjahreszahlen 2025 unterstreichen die Dringlichkeit des Handelns. Die Kennzahlen lesen sich wie eine Diagnose des Schreckens:
- Umsatzrückgang: -2,9% auf 305 Millionen Franken
- EBITDA-Marge: Sturz von 7,3% auf 5,4%
- Jahresperformance: -62% seit Januar 2025
- 52-Wochen-Vergleich: -72% vom Allzeithoch entfernt
Belastet wurde das Ergebnis nicht nur durch die Altlasten aus dem Vorjahr, sondern auch durch neu hinzugekommene Ausschreibungsverluste. Die jüngste Kurserholung um 14% innerhalb einer Woche wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
Langer Marsch zurück zur Profitabilität
Die eigene Prognose klingt ernüchternd: Eine Rückkehr zu zufriedenstellenden Umsatz- und Ertragszahlen wird nicht vor 2026 erwartet. Die strategische Neuausrichtung konzentriert sich konsequent auf den Heimmarkt Schweiz, während internationale Aktivitäten deutlich zurückgefahren werden.
Doch gibt es auch Lichtblicke? Während die belgische Culinor Food Group auf den Prüfstand kommt, sollen das deutsche Biotta-Schwesterunternehmen Gesa und die Flughafen-Gastronomie Casualfood ausgebaut werden. Auch die Beteiligung am italienischen Pasta-Spezialisten Gaetarelli wird gestärkt.
Die Verlängerung der Kreditfazilität bis September 2029 verschafft Orior zwar atmosphärischen Spielraum – ob die radikale Kur jedoch den erhofften Heileffekt bringt, bleibt die zentrale Frage für jeden Anleger.
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