Oracle expandiert in Cloud und KI, doch Sicherheitsbedenken und Wettbewerbsdruck belasten die Aktie. Kann der Tech-Konzern seine Pläne realisieren?

Oracle steht an einem entscheidenden Punkt. Während der Software-Gigant mit Hochdruck seine Cloud-Infrastruktur ausbaut und lukrative KI-Partnerschaften schmiedet, drohen Sicherheitsvorfälle und Marktzweifel die Erfolgsstory zu trüben. Kann das Unternehmen seine ehrgeizigen Pläne gegen die Konkurrenz durchsetzen?

Cloud-Expansion mit prominenten Partnern

Oracle treibt seine Cloud-Offensive mit neuen Kunden voran. Der KI-Plattform-Anbieter Sphere setzt auf Oracles Autonomous Database, während der mexikanische Telekommunikationsanbieter Izzi seine Abrechnungsprozesse mit Oracle-Lösungen deutlich beschleunigen konnte. Diese Partnerschaften zeigen: Oracle positioniert sich gezielt als Infrastruktur-Anbieter für datenintensive Anwendungen.

Doch der Wettbewerb im Cloud-Markt ist gnadenlos. Gegen Giganten wie AWS oder Microsoft Azure muss Oracle mit technologischen Alleinstellungsmerkmalen punkten – etwa durch die Integration von KI-Funktionen direkt in seine Datenbanklösungen.

Sicherheitsbedenken und Übernahmegerüchte belasten

Jüngst geriet Oracle in die Schlagzeilen, nachdem die US-Cybersicherheitsbehörde CISA mögliche Sicherheitslücken in der Oracle Cloud untersucht hatte. Solche Vorfälle verunsichern Investoren, besonders wenn Unternehmen wie Oracle sensible Unternehmensdaten verwalten.

Gleichzeitig kursieren Gerüchte über eine mögliche Übernahme im Restauranttechnologie-Sektor. Obwohl ein Kauf des Anbieters Olo reine Spekulation bleibt, zeigt sich hier Oracles typische Strategie: Wachstum durch gezielte Zukäufe in Nischenmärkten.

KI-Allianzen als Game-Changer?

Oracles größte Hoffnung liegt im KI-Boom. Partnerschaften mit NVIDIA, AMD und Tech-Größen wie Meta oder OpenAI zeigen, dass der Konzern als Infrastrukturpartner für KI-Training hoch im Kurs steht. Der massive Ausbau der Rechenzentren und die Entwicklung spezieller KI-Datenplattformen unterstreichen diese Ambitionen.

Doch die Aktie kämpft: Trotz eines kurzfristigen Aufschwungs um über 7% am Freitag liegt der Kurs noch deutlich unter den Höchstständen des Vorjahres. Die Märkte scheinen noch nicht überzeugt, dass Oracle im harten Wettbewerb der Cloud- und KI-Anbieter die Nase vorn haben wird. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Investitionen Früchte tragen – oder ob Oracle im Schatten der Tech-Giganten bleiben muss.