OMV-Aktie: Bröckelt das Fundament?

Obschon OMV in Bereiche abseits von Öl und Gas investiert, bleibt das Geschäft mit fossilen Brennstoffen das Rückgrat des Konzerns. Zumindest in den Augen der Kritiker ist das noch sehr viel mehr der Fall, nachdem kürzlich die Bündelung der Polyolefinsparte mit Adnoc bekanntgegeben wurde. OMV gibt dabei direkten Einfluss ab, erhält im Gegenzug aber garantierte Dividenden.

Das Unternehmen selbst sieht in dem Vorgang eine Umstrukturierung und Verstärkung. Dieses Narrativ verfängt an den Märkten auch durchaus und hilft dabei, den Aktienkurs auf hohem Niveau zu belassen. Zum Wochenende waren 46,14 Euro und damit rund 17 Prozent mehr als vor einem Jahr zu bewundern.

Bringt der Ölpreis OMV ins Taumeln?

Ganz unabhängig davon dürfte der schwache Ölpreis die Aktionäre aber beschäftigen. Seit rund drei Jahren geht es immer weiter in die Tiefe und eine Erholung ist noch immer nicht in Sicht. Das sorgt für potenziell schwache Umsätze und Gewinne im wahrscheinlich noch immer wichtigsten Bereich von OMV.

Zumindest kurzfristig wird sich dies kaum kompensieren lassen und jeder weitere Rückschlag bei den Rohstoffpreisen setzt die noch hoch notierende OMV-Aktie weiter unter Druck. Die relative Stärke offenbart genau deshalb auch ein Risiko. Denn sobald charttechnische Supportlinien unterschritten werden, könnte eine unschöne Korrektur anstehen.

Das Eis wird dünner

Besonders ins Auge fassen die Anteilseigner die Marke bei 43 Euro, die sich im Juni noch als außerordentlich stabil erwies. Unterhalb davon könnte es aber schnell in Richtung 40 Euro gehen, wo die psychologische Komponenten verstärkt in den Vordergrund rückt. OMV macht fraglos Fortschritte, doch als unabhängig von Ölrpeisen ist das Unternehmen aus Anlegersicht noch nicht anzusehen.