Die Ocugen-Aktie gerät immer stärker unter Druck. Nach der Vorlage der Quartalszahlen verlor der Titel gleich fünf Handelstage in Folge – und das, obwohl das Biotech-Unternehmen beim Umsatz positiv überraschte. Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, hat einen ernstzunehmenden Grund: Die Warnung vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit alarmiert die Investoren. Kann Ocugen die Kurve noch kriegen, oder wird die Finanzierungslücke zum K.o.-Kriterium?

Zahlen mit bitterem Beigeschmack

Die jüngsten Quartalszahlen für das dritte Quartal 2025 offenbaren ein zwiespältiges Bild. Mit Erlösen von 1,75 Millionen Dollar übertraf Ocugen die Analystenschätzungen von 0,44 Millionen Dollar deutlich. Doch der Verlust je Aktie von 0,07 Dollar lag über der Konsensprognose von 0,06 Dollar. Der Nettoverlust weitete sich auf 20,05 Millionen Dollar aus – ein spürbarer Anstieg gegenüber 12,97 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.

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Verantwortlich dafür sind vor allem die explodierenden Betriebskosten, die auf 19,4 Millionen Dollar stiegen. Allen voran trieben die Forschungs- und Entwicklungsausgaben mit 11,2 Millionen Dollar die Kostenbasis nach oben – ein direktes Resultat der fortgeschrittenen klinischen Studien.

Die Liquiditätsfrage brennt

Der eigentliche Schock für Anleger steckte jedoch im Detail: In der SEC-Meldung äußerte das Unternehmen "erhebliche Zweifel" an seiner Fähigkeit, innerhalb der nächsten zwölf Monate als fortlaufendes Unternehmen zu bestehen. Ende September verfügte Ocugen über liquide Mittel von 32,9 Millionen Dollar. Eine kürzlich abgeschlossene Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Dollar verlängert die Liquiditätsreichweite zwar bis ins zweite Quartal 2026 – doch angesichts der hohen Verbrennungsrate und Verbindlichkeiten von 54,06 Millionen Dollar bei einem Eigenkapital von nur 3,53 Millionen Dollar bleibt die Lage angespannt.

Die Frage lautet: Kann Ocugen rechtzeitig frisches Kapital beschaffen, ohne die bestehenden Aktionäre massiv zu verwässern?

Pipeline-Fortschritte als Hoffnungsträger

Operativ läuft es hingegen durchaus vielversprechend. Das Unternehmen steht kurz vor dem Abschluss der Rekrutierung für die Phase-3-Studie liMeliGhT zu OCU400, einer Gentherapie gegen Retinitis pigmentosa. Die Einreichung eines Biologics License Application (BLA) ist für 2026 geplant. Zudem ist die OCU410ST-Studie für Morbus Stargardt bereits zur Hälfte rekrutiert.

Wichtige Datenpunkte stehen bevor:

  • Q1 2026: Vollständige Phase-2-Daten zu OCU410 bei geografischer Atrophie
  • Mitte 2026: Zwischendaten der OCU410ST-Studie bei Morbus Stargardt
  • Q4 2026: Phase-3-Topline-Daten zu OCU400 bei Retinitis pigmentosa

Hinzu kommt ein Lizenzvertrag mit Kwangdong Pharmaceutical für die Vermarktungsrechte von OCU400 in Südkorea – ein Signal, dass die Technologie auch extern Interesse weckt.

Hochriskantes Spiel auf Zeit

Ocugen befindet sich in der klassischen Zwickmühle vieler Biotech-Firmen in der Spätphase: Die klinische Pipeline zeigt Potenzial, doch die finanzielle Substanz reicht womöglich nicht bis zur Kommerzialisierung. Der Markt honoriert derzeit eher die Risiken als die Chancen. Die angekündigten Meilensteine in 2026 könnten zwar für Aufwind sorgen – doch bis dahin muss das Unternehmen die Finanzierung sicherstellen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Ocugen das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen kann oder ob eine weitere Verwässerung den Kurs zusätzlich belastet.

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