Novo Nordisk überrascht mit strategischen Entlastungen, die den Aktienkurs beflügeln. Während ein wichtiger Konkurrent seine Pläne in China überraschend verwirft, setzt der dänische Pharmakonzern gleichzeitig auf neue Allianzen in den USA. Kann das den dramatischen Kurssturz der vergangenen Monate stoppen?

Überraschender Rückzug aus China

Eine unerwartete Wendung kommt aus dem chinesischen Markt: Der führende indische Generika-Hersteller Biocon hat seine Pläne aufgegeben, günstige Nachahmerprodukte von Novo Nordisks erfolgreichen Abnehmmitteln in China zu vermarkten. Als Begründung nannte Biocon einen "überfüllten Markt".

Diese Entscheidung verschafft Novo Nordisk unverhoffte Luft in einem hart umkämpften Wachstumsmarkt. Das Patent für den Wirkstoff Semaglutid läuft in China Anfang 2026 aus – ein Datum, das zahlreiche Generika-Hersteller auf den Plan gerufen hatte. Biocons Rückzug könnte signalisieren, dass die Hürden für neue Marktteilnehmer höher sind als erwartet.

Neuausrichtung in den USA

Parallel dazu justiert Novo Nordisk seine Vertriebsstrategie im entscheidenden US-Markt neu. Eine frische Kooperation mit WeightWatchers soll den Zugang zum Abnehmmittel Wegovy erweitern. Die ab Juli startende Partnerschaft wickelt Verschreibungen über CenterWell Pharmacy und Novo Nordisks eigene Online-Plattform NovoCare ab.

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Der Schritt folgt auf die abrupte Beendigung einer Zusammenarbeit mit dem Telemedizin-Unternehmen Hims & Hers. Novo Nordisk hatte dem Partner Gesetzesverstöße beim Verkauf von Mischpräparaten und irreführende Marketingpraktiken vorgeworfen.

Stabilisierung nach schwerem Jahr?

Die aktuellen Entwicklungen kommen nach einem schwierigen Jahr für die Aktie. Der Titel hat 2025 etwa ein Drittel seines Wertes verloren – Ausdruck der Marktsorgen über zunehmende Konkurrenz, besonders vom US-Rivalen Eli Lilly. Ein Führungswechsel im Mai folgte auf enttäuschende Studienergebnisse für ein Adipositas-Medikament der nächsten Generation.

Die Märkte honorieren nun die jüngsten Nachrichten: Der Konkurrenten-Rückzug in China und die scheinbar stabilere US-Partnerschaft werden als Zeichen der Konsolidierung gedeutet.

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